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Leonidas VII H2O: 15,7 Mio. Anlagevermögen abgeschrieben

Erst vor wenigen Tagen am 07.06.2018 hat Leonidas den Jahresabschluss 2016 der fondseigenen Beteiligungsgesellschaft des Leonidas VII H2O hinterlegt. Das Anlagevermögen beträgt dort nur noch ca. 1,7 Mio. €. Laut Jahresabschluss 2015 waren es noch 17,4 Mio. €! Das Anlagevermögen des Fonds, der ein Kommanditkapital von 21,58 Mio. € eingesammelt hat, ist demnach auf nur noch 1,7 Mio. € zusammengeschrumpft. Hintergrund: Laut Leonidas erfolgte zum Jahreswechsel 2014/2015 "auf Anraten von Signina" die "komplette Einbringung und Umwandlung aller direkt gehaltenen Beteiligungen und Wertpapiere von Leonidas Associates VII H2O KGaA in den Signina Capital Funds AGmvK - SC Water Infrastructure FL", sowie kurz danach die "Umschichtung des Luxemburger Signina-Fonds in die Signina Capital Funds AGmvK nach Liechtenstein".

Nach Auffassung von 'k-mi' ist beides krass prospektwidrig gewesen: Statt der prospektierten Diversifikation in Objektgesellschaften hat der Fonds seitdem ein Klumpenrisiko. Zudem hätten diese massiven Abweichungen von der Struktur und vom Investitionskonzept den Anlegern gemäß § 9 des Gesellschaftsvertrages zur Abstimmung vorgelegt werden müssen, was augenscheinlich nie erfolgt ist! Wenige Monate später, im August 2015, schlitterte das Liechtensteiner Vehikel in die Liquidation und die Anleger warten seitdem auf Ausschüttungen. Leonidas und Fondsberater Signina schieben sich die Verantwortung hierfür gegenseitig in die Schuhe (vgl. 'k-mi' 19/17). Bereits im April 2017 enthüllte 'k-mi' zudem, dass die Vermögenswerte des Liechtensteiner Vehikels im Rahmen der Liquidation jeweils auf Erinnerungswerte von 1 US-$ abgeschrieben wurden (vgl. 'k-mi' 17/17).

Auf unsere aktuelle Anfrage zu den Abschreibungen bei den deutschen Gesellschaften antwortet uns Leonidas lediglich lapidar, dass die Abwertung der Investitionen "nun handelsrechtlich nachvollzogen wurde", als wäre es nur ein buchhalterischer Vorgang. Leonidas teilt uns zudem mit, dass "die Anleger bereits mit Rundschreiben vom 13.04.2017 über die Abwertung der Investitionen informiert wurden". Diese Information bezieht sich jedoch nur auf die Liechtensteiner Ebene. Zudem behauptete Max-Robert Hug, der wenig später im Juli 2017 als Leonidas-Vorstand abtrat, in demselben Schreiben noch: "Die ursprüngliche Information des Liquidators, dass alle Investments ohne materiellen Schaden verkauft werden könnten, sehen wir immer noch als realisierbar an." Wie 'k-mi' jedoch brandaktuell enthüllte, ist diese äußert optimistische Einschätzung von der Wirklichkeit längst überholt (vgl. 'k-mi' 22, 23/18).

'k-mi'-Fazit: Nach deutschem Bilanzrecht sind außerplanmäßige Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens dann vorzunehmen, wenn eine voraussichtlich dauerhafte Wertminderung vorliegt. Für Finanzanlagen gilt ein Abschreibungswahlrecht bei temporären Wertminderungen. Letzteres dürfte auch die letzte Hoffnung der Leonidas VII H2O-Anleger sein, die ansonsten vor einem Scherbenhaufen bzw. Fast-Totalverlust stehen.

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