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Maklerpool-Umfrage 2023: Auf Lorbeeren sollte sich kein Pool ausruhen!

Mit einer absoluten Rekordbeteiligung endete Ende September die große Maklerpool-Umfrage 2023 unter 'kapital-markt intern'- und 'versicherungstip'-Lesern. Bevor wir auf die mit Spannung im Markt erwarteten Einzelergebnisse im Detail eingehen, beleuchten wir zunächst, wie der einzelne Makler seine Position gegenüber den Pools – teils auch sehr kritisch – beurteilt und welche Bedeutung er diesen Abwicklungs-Anbietern beimisst. Bei vielen Beratern überwiegen die Vorteile der Zusammenarbeit mit Pools:  ++ Ein Berater aus Bayern meint: "Pools sind gut und wichtig, hat auch Sinn Geschäfte und Wissen zu bündeln. Ich stehe gerne mit Pools im Austausch und in der Zusammenarbeit auf Augenhöhe."  ++ Die Wirtschafts-& Finanzberatung Dipl.-Ing. Roland Rossow/Berlin stellt auf den Faktor Zeit ab: "Das ist die echte Zeitersparnis für Makler – ich möchte meinen Pool nicht mehr missen."  ++ Für Hartmut Teicke, csg crescon Servicegesellschaft mbH/Berlin, spricht das Gesamtpaket der Pools: "Systemrelevante Notwendigkeit für Makler und MFA, die ­– sofern für einen Anbieter entschieden – ein breites Produktangebot gut organisiert und effizient im Backoffice/CRM zusammengeführt und gepflegt wissen wollen. Dieses gepaart mit Optionen der Weiterbildung, Incentives und praxisnahen Anregungen sowie einem Kollegenaustausch ist bei allem Freigeist-Tum des Einzelnen eine nur gute Erfolgsbasis."  ++ Auch im Sinne seiner Kunden spricht sich ein Makler aus Süddeutschland für die Pool-Zusammenarbeit aus:  ++ "Ein Pool, der auch fair mit seinen Mitgliedern umgeht, ist heute leider unerlässlich, weil nur als Gemeinschaft hat man eine gewisse 'Marktstärke' – auch gegenüber den Gesellschaften und kann für den Kunden gute bis sehr gute Produkte anbieten. Eine win-win-Situation für Kunden und Makler ist ohne einen guten Pool leider nicht möglich."

Im Sinne einer unabhängigen Beratung hebt  ++ ein Versicherungsmakler aus Baden-Württemberg hervor: "Unabhängige Pools sind für Makler, die eigenständig bleiben wollen, sehr wichtig." Ergänzend meint  ++ Otto Pottmeyer, capital & innovation – Finanzberatung für Führungskräfte GmbH/Bremer­haven: "Ohne Maklerpool ist eine verantwortliche, unabhängige Finanzdienstleistung nicht mehr realisierbar." Ähnlich äußert sich  ++ Rolf-Jürgen Eigelt, REFD/München-Allach-Untermenzing: "Unabdingbar für eine seröse Beratung."  ++ Ein westdeutscher Berater hebt die Produktvielfalt hervor: "Hierdurch breites Angebotsfeld, was Kunden und dem Makler viele Vorteile bringt." Für einen  ++ norddeutschen Makler geht es ohne Poolanbindung heute gar nicht mehr: "Sehr wichtig, ohne Pool kein Arbeiten mehr möglich." Ähnlich äußert sich  ++ Wolf-D. Hostmann, Fonds- & VersicherungsShop/Farchant: "Ohne Pools könnte eine kleine Einheit in der Finanzwelt nicht mehr 'überleben'"  ++ Versicherungsmakler Hermann Hübner/Heinersreuth, auch als VEMA-Vorstand bekannt, rechnet mit weiterem Wachstum im Poolmarkt: "Intermediäre – unser Begriff für Poolmarkt – werden einen steigenden Anteil an den Versicherungsvermittlungen haben."  ++ Michael A. Birk, Birk & Partner AG/Straubing, weist darauf hin, dass die passende Chemie zwischen Berater und Pool unerlässlich ist: "Eine Poolanbindung, die zu einem passt, wird immer wichtiger. Mein Anspruch: Die Menschen und die Technik müssen zu mir passen.

Doch wo Sonne ist, da ist bekanntlich auch der Schatten nicht weit. Deshalb bemängelt  ++ ein Makler aus Niedersachsen: "Die persönliche Bindung zwischen Pools und Maklern nimmt aus meiner Sicht deutlich ab."  ++ Tobias Hellenkamp, Hellenkamp GmbH/Steinfurt kritisiert den Stand der Digitalisierung: "Die Pools könnten besser sein, wenn die Gesellschaften der Digitalisierung folgen würden: z. B. unkomplizierte Abrechnungen – Eindruck der Maklerdaten in der Police – generelle Dauer der Abwicklungen zu lange und durch zwischengeschaltete Pools nochmals länger."  ++ Martin Urwalek, Elbland Finanz KG/Dresden, meint gar: "Unterstützer Ja, Pools Nein." Und ein  ++ ostdeutscher Makler hat entschieden: "Wir setzen verstärkt wieder auf direkte Anbindung." Bereits bei unseren vorherigen Maklerpoolumfragen hat sich gezeigt, dass der Bereich Technik eine dominierende Rolle in der Zusammenarbeit mit Pools einnimmt. Dazu führt  ++ Lambert Stegemann, Stegemann-Zahlten Finanz- und Versicherungsmakler GmbH/Münster, an: "Als technische Dienstleister unverzichtbar. Wichtig für Zugang zu Produkten und Versicherern, die nicht täglich nachgefragt werden." Kritisch dagegen hält  ++ ein fränkischer Makler: "Der Grad der Digitalisierung ist immer noch erschreckend schlecht. Die Umsetzungen haben meist eine miese Nutzererfahrung. Wow-Effekte sind eher Fehlanzeige. Viele Anwendungen unterstützen den Vertrieb meist nur punktuell und sind nicht rund. Einfach zu bedienende Beratungslösungen gibt es scheinbar nur von externen Softwareanbietern. Der Hauptgrund liegt hier wohl in den ganzen regulatorischen Anforderungen. Um diese umzusetzen, bleibt den Pools in der Regel kaum Kapazität für sinnvolle Programmierungen, die den Nutzern und deren Kunden auch Mehrwert bringen."

Die engeren Bindungen und Zusammenschlüsse unter den Pools hat zunehmend an Fahrt aufgenommen, ganz abgesehen von Anteilsübernahmen externer Finanzkonzerne. Hierzu fallen die Meinungen unterschiedlich aus.  ++ Helmut Sesar, Accurata Finanzmanagement GmbH&Co.KG/Gersthofen, gibt zu bedenken: "Konzentration wird weiter fortschreiten, aber Größe ist nicht alles." Ein  ++ Finanzberater aus Niedersachsen glaubt: "Durch weitere Zusammenschlüsse und Zusammenarbeit sollten sich Vorteile für die angebunden Makler ergeben. Es bleibt spannend!" Dem pflichtet  ++ Hans-Heinrich Büker, Büker Projektmanagement GmbH/Weilheim, bei: "Sehr spannend! Wir sind gespannt, wer letztendlich eigenständig und vertrauenswürdig bleibt!" Skeptisch ist  ++ ein Makler aus Wuppertal: "Durch die Kapitalspritzen werden wir eine extreme Sondierung erleben – das wird nicht gut ausgehen.“  ++ Mario Strehl, Financial Fairness/Dettingen, fragt sich, was sein wird, wenn die heutigen Firmengründer einmal ausscheiden: "Spannende Entwicklungen durch Zusammenschlüsse und Aufkäufe. Es kristallisieren sich vier bis fünf Anbieter heraus, die den Markt dominieren (werden). Ob das für das eigene Maklerunternehmen gut oder eher schlecht sein wird, wird die Zeit zeigen. Schwierig wird es erst, wenn nicht mehr die ursprünglichen Gründer das Sagen haben, sondern reine Investment-Verwalter.“  ++ Berater Detlef Büttner/Dortmund erkennt in Fusionen nicht nur Nachteile, um ein Gegengewicht zu check24 zu bilden: "Zusammenschlüsse von Partnern sind sehr angebracht; mehr Geschäftsvolumen bei Versicherungsgesellschaften – Alternative zu check24 ist nötig!“

Wie wichtig eigentlich die Serviceunterstützung der Pools sein müsste, oftmals jedoch nicht ist, darauf weist  ++ ein Makler aus dem Großraum Düsseldorf hin: "Viele Pools bieten wenig Service und stellen nur die Plattform als Verwaltung.“ Eine verlängerte Werkbank der Versicherer möchte der Makler bei seinem 'unabhängigen' Pool nicht sein, ein  ++ Berater aus Niedersachsen legt den Finger an der Stelle in die Wunde: "Leider gibt es für mich nicht die eierlegende Wollmilchsau. Diese wäre ein gut strukturiertes MVP, ein lösungsorientierter Angebotsservice, offene Vergleichsprogramme mit vielen Versicherern, gut ausgehandelte Rahmenverträge mit nicht nur einem Anbieter, grundsätzlich große Versichererauswahl und natürlich angemessene Courtage. Anfangs waren gute Maklerpools noch makler-like, heute leider von Vorständen geprägte Unternehmen, deren Ausrichtung dem Wachstum unterliegen. Qualität bleibt leider etwas auf der Strecke. Zudem fühlt man sich insbesondere bei größeren Unternehmen etwas zu bestimmten Versicherern gedrängt." Zwiegespalten urteilt auch  ++ Marcus Klauenberg, Argos AG/Lindau: "Muss leider sein, sich hier in eine relativ große Abhängigkeit zu begeben."

Lässt sich teilweise von Etikettenschwindel im Poolmarkt sprechen?  ++ Versicherungsmakler Peter Vaci, Lloyd-Service-Büro/Greifswald, erklärt seine Meinung: "Kaum Unterschiede, da oft die gleichen Rechenkerne mit den gleichen Fehlern und Haftungsrisiken genutzt werden. Kaum individuelle Produkte, die wirklich enthaftend für Makler sind. Viel Etikettenschwindel. Wenig Schadenkompetenz. Oft nur Vertriebseinheiten der VUs. Die Pool Fusionen/Übernahmen gehen zu Mandanten- und Maklerlasten. Es geht nur um finanzielle Poolgröße. Weniger kompetentes Personal soll mehr Bestand verwalten. Hat bei den VUs in den 90ern nicht funktioniert und wird hier nun auch nicht besser. Frage: Warum? Antwort: Wer verdient daran?" Im Hinblick auf Nachfolgelösungen weist  ++ Torsten Jasper, Die Küstenberater/Heide, auf die Möglichkeiten seitens der Poolanbieter hin: "Pools werden für kleinere Makler immer wichtiger. Auch für Makler, die sich mit ihrem eigenen Ruhestand beschäftigen und eine sichere und langfristige Nachfolgeregelung suchen. Es bleibt abzuwarten, welchen Einfluss die Private Equity Investoren auf die großen Player haben und wie sich das auf das Geschäft der angebundenen Makler auswirkt. Eigentümergeführte Häuser gibt es nur noch wenige." Einen Blick in die Zukunft wagt ein   ++ saarländischer Versicherungsmakler: "Zukünftige Maklergenerationen werden nur noch mit Pools als Abwickler zusammenarbeiten. Daher wird die 'Alles aus einer Hand'-Systemarchitektur den Sieger der Zukunft bestimmen."

'k-mi'-Fazit: Unser Rundgang durch die vielfältigen Kommentare der Versicherungsmakler zum Poolmarkt als warm-up zur Präsentation der Einzelergebnisse der Pools in acht abgefragten Leistungskategorien zeigt insgesamt ein sehr breites und differenziertes Meinungsbild unter den Beratern. Diese schauen nicht allein auf das Leistungsangebot ihrer Anbieter, auch deren Zukunftsausrichtung ist von hoher Bedeutung. In Kürze erfahren Sie mehr zum Abschneiden Ihrer Poolanbieter im Umfrage-Ranking 2023!

Mehr zur Maklerpool-Umfrage 2023 finden Sie hier!

 

 

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