k-mi – Aktuelle Themen

OwnerShip Flex I: Wem nützt dieser Dachfonds?

Der Hamburger Schiffsanbieter OwnerShip sammelt zur Zeit 10 Mio. € Eigenkapital für seinen Dachfonds 'OwnerShip Flex I' ein, der bis zum 30.09.2007 platziert sein soll. Prognostiziert ist eine Laufzeit der Beteiligung bis zum 31.12.2021. Das Konzept sieht die Investition in Zielfonds ausschließlich der OwnerShip-Gruppe vor, wobei ++ mindestens in drei unterschiedliche Zielfonds investiert wird ++ eine prospektierte Auszahlung von 8 % p. a. für den jeweiligen Zielfonds nach Ablieferung aller Schiffe für das erste volle Geschäftsjahr vorgesehen sein muss ++ die durchschnittliche Festcharter auf Dachfondsebene mindestens bei drei Jahren liegt ++ die Zielgesellschaft zur Tonnagesteuer optiert haben muss ++ die Zielfonds Schiffe mit bis zu 1.700 TEU enthalten.

Insgesamt stehen dem Investor zwei Angebotsvarianten zur Auswahl: Bei der Variante 'OwnerShip Classic' zahlt der Anleger seine Einlage im Jahr 2007 zzgl. 5 % Agio ein. Die Variante 'OwnerShip Dynamic' sieht eine 60%ige Einzahlung auf die Beteiligungssumme (zzgl. 5 % Agio) vor. Über die laufenden Auszahlungen in den Folgejahren wird die volle Beteiligungssumme hier sukzessive aufgefüllt. Der Erfolg dieser Fondsbeteiligung hängt maßgebend von den ausgesuchten Zielfonds ab. Kritisch sehen wir hierbei, dass ++ die Auswahl ausschließlich auf Zielfonds der OwnerShip-Gruppe limitiert bleibt, denn so beschränkt sich das zur Verfügung stehende Angebot lediglich auf einige wenige in der Platzierung befindliche Fonds dieses einzigen Anbieters sowie das ++ "die Entscheidung zur Auswahl des geeigneten Investitionsobjektes allein der Geschäftsführung der Beteiligungsgesellschaft zusteht, die durch Herrn Thomas Wenzel als Geschäftsführer der Komplementärin vertreten wird." 

Weil Thomas Wenzel jedoch auch zugleich geschäftsführender Gesellschafter der OwnerShip-Emissions GmbH ist, besteht hier keine unabhängige Interessenneutralität mehr, wenn auf Verkäufer- und Käuferseite Personenidentität besteht. Generell besteht bei allen Initiatoren, die solche Dachfonds nur oder vorrangig mit eigenen Zielfonds bestücken, die Gefahr, dass der Dachfonds mit nur schlecht vom Markt angenommenen und deshalb schleppend platzierten Fonds 'beglückt' wird.

Wir halten es für wenig aussagekräftig im Hinblick auf eine qualifizierte Auswahl, wenn "auf Basis der prospektierten Prognoserechnungen des jeweiligen Zielfonds für das erste volle Geschäftsjahr nach Zeichnung und Annahme einer Auszahlung von 8 % bezogen auf die jeweilige Beteiligungssumme vorgesehen sein muss." Denn bis auf ein einziges Schiffsfondsangebot (OwnerShip Tonnage I) prognostizierte jedenfalls OwnerShip für alle bisher aufgelegten Beteiligungen mit einer anfänglichen Auszahlung von 8 %, so dass sich dieses vermeintliche Qualitätsauswahlkriterium u. E. sehr relativiert. Auffällig ist, dass bei einem vorgesehenen Eigenkapital von 10 Mio. € laut Verkaufsprospekt "die Beteiligungsgesellschaft bereits am 05.03.2007 vom Bankhaus Wölbern & Co. (AG & Co. KG) eine schriftliche Grundsatzzusage über einen Kreditvertrag in Höhe von bis zu € 5.000.000 erhalten" hat.

Und gegenüber 'k-mi' gab der Initiator darüber hinaus bekannt, dass der 'OwnerShip V' "planmäßig Anfang März 2007 vollständig platziert wurde", obwohl der Fonds das Eigenkapital laut Verkaufsprospekt bereits am 10.08.2006 vollständig hätte eingesammelt haben sollen. Trotz – was grundsätzlich positiv für den Anleger ist – nur sehr geringer zusätzlicher Weichkosten auf Ebene des Dachfonds, erschließt sich uns nicht, weshalb ein Anleger den Investitions(um)weg über diesen Dachfonds angesichts der diesem Blind-Pool zugrundeliegenden Unwägbarkeiten gehen soll.

'k-mi'-Fazit: Die vorhandene Risikostreuung bei der Investition ist u. E. beim 'OwnerShip Flex I' zu sehr minimiert, da ++ die Fondsauswahl auf einen einzigen Initiator beschränkt ist und ++ eine zu hohe Interessenkollision auch wegen fehlender Kontrollgremien vorliegt. Deshalb bestehen u. E. aufgrund des dem Angebot zugrundeliegenden Blind-Pools nicht unerhebliche Risiken.

Teilen Sie diese Neuigkeit in Ihrem Netzwerk