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Ownership: Geniestreich und Anlegerverdummung zugleich?

Das hanseatische Emissionshaus Ownership hat sich auf die Fahne geschrieben, Fondsanleger über ihr laufendes Investment zukünftig umfangreicher zu informieren und zugleich Antworten zu bieten, wie ++ Warum erhalte ich weniger/keine Auszahlungen? ++ Wie steht es um meine Beteiligung? ++ Wie konnte es zu dieser Situation kommen? ++ Ist mein Kapital gefährdet? ++ Warum höre ich nicht öfter von meiner Treuhand oder meinem Finanzberater? Laut Ownership wünschen sich 64 % der Anleger mindestens quartalsweise derartige Informationen.

Ownership nimmt die Umfrage-Erkenntnisse zum Anlass, ab Ende April das Standard-Reporting, wie man es von der Ownership Treuhand gewohnt war, über die Tochtergesellschaft Fondsmanagement GmbH zu erweitern: "Regelmäßig, verständlich und übersichtlich", alles in der Sprache der Kunden! Zu schön um wahr zu sein? Wir erfahren von Ownership-Geschäftsführer Olaf Pankow als Erklärung: "Eine Treuhänderin kann und darf diese Serviceleistungen nicht in dieser Form leisten, da sie zum Beispiel nur eingeschränkt Prognosen über die zukünftige Entwicklung treffen darf. Auch Marktanalysen sind grundsätzlich nicht die Aufgabe einer auf die Verwaltung der Kapitalanlagen ausgerichteten Treuhandgesellschaft. Insbesondere im Hinblick auf die AIFM Richtlinie muss ohnehin ein von der Treuhand weitgehend unabhängiges Fondsmanagement implementiert werden." 

Wie so oft im Leben hat alles jedoch zwei Betrachtungsseiten. Ein langjähriger Vermittler von Ownership-Beteiligungen ist erbost, wie sich der Anbieter auf diese Weise neue laufende Gebühren sichert: "Ich finde es skandalös und zugleich als absolute Frechheit, wie dieses Emissionshaus hier versucht, sich an meinen/unseren Anlegern zu bereichern. Fakt ist, dass fast alle Fonds bzw. Schiffe von Ownership katastrophal performen und einige bereits insolvent sind".

Als Kostenbeispiel führt der Anlageberater den Fonds Ownership IV mit sieben Einzelschiffen an: "Die neue Servicegebühr wird mit 1 % auf die Nettochartereinnahmen von den jeweiligen Einzelschiffsgesellschaften ab 2012 an berechnet, maximal 25.000 € /Schiff und beträgt in Summe bis zu 175.000 € pro Jahr. Was sich da so lobenswert anhört, ist in Wahrheit eine 'Verdummung' von Anlegern und Vertrieben gleichermaßen." Betrachtet man die gesamte Ownership-Flotte mit insgesamt 29 Schiffen, so kann der Anbieter mit einem Streich auf bis zu 725.000 € zusätzliche Gebühreneinnahmen im Jahr kommen!

'k-mi'-Fazit: Ob hinter der neuen Serviceleistung auch gute Absichten stehen, sei dahingestellt. Jedenfalls ist es schon sehr auffällig, dass Ownership in platzierungsarmer Schiffszeit einen Gebührenmodus zu Lasten der Schiffsinvestoren ausheckt, der die ohnehin dürftige Einnahmen-Seite der Schiffs-KG noch weiter minimiert. Ob das alles noch im Interesse der Anleger ist, dahinter setzen wir ein ganz, ganz dickes Fragezeichen?

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