k-mi – Aktuelle Themen

WWK nimmt Stellung zur Überschuss-Absenkung

Heftig wehrt sich die WWK Lebensversicherung a. G. gegen die Berichterstattung über die Beitragserhöhung der WWK (vgl. 'k-mi' 15/06). Pressesprecherin Ursula Schwarz behauptet, sie sei in 'k-mi' falsch zitiert worden. Richtig sei: "Bei den von Ihnen genannten Zahlen handelt es sich nicht um eine Beitragserhöhung, sondern um eine Absenkung des Überschusses. Die Bruttobeiträge sind im Versicherungsvertrag für die gesamte Laufzeit festgelegt. Wenn man die absoluten Nettobeiträge zum Maßstab nimmt, liegt die WWK immer noch günstig. Bei der Kalkulation des Tarifs H 13 M hat sich die WWK an der marktüblichen Vertragsdauer und der Altersstruktur der Versicherten orientiert. Auf Basis der zu erwartenden Risikoverteilung konnte allen Versicherten ein einheitlicher Überschussanteil zugesprochen werden. Dieser wurde auf drei Jahre konstant gehalten. Eine differenzierte Betrachtung des Bestands zeigte, dass Verträge mit höherem Endalter überdurchschnittlich stark vertreten sind. Wir haben daher ausschließlich bei Verträgen mit Endalter über 55 Jahre Korrekturen vorgenommen. Unter der Prämisse eines stetigen Risikoverlaufs sind diese für die nächsten Jahre ausreichend. Es handelt sich nicht um einen Rechenfehler und die Versicherungsfälle sind auch planmäßig verlaufen. Der Markt hat das Produkt nur anders angenommen als prognostiziert." Dem vorausgegangen war ein Telefonat zwischen Frau Schwarz und der 'k-mi'/'z-mi'-Redaktion. Fakt bleibt, dass die Überschuss-Absenkung zu einer Erhöhung der Nettobeiträge führt und dass Erhöhungen bis zu 44 % für den Versicherten kein Pappenstiel sind.

Zum Hintergrund: Anfang des Jahres erhöhte die WWK die Netto-Beiträge beim Risiko-Lebensversicherungstarif H 13 M (Nichtraucher) um bis zu 44 % gegenüber dem Vorjahr. Doch unter welchen Umständen ist eine Netto-Beitragskorrektur hier überhaupt möglich, von der eine hohe Zahl der Risiko-Lebensversicherungen der WWK betroffen sein dürfte, da ein Endalter über 55 Jahre bei dieser Police sicherlich nicht gerade die Ausnahme ist? Im Versicherungsschein zu dieser Police heißt es: "Wie entstehen die Überschüsse? Überschüsse erzielen wir i. d. R. aus dem Risiko- und Kostenergebnis. Die Überschüsse sind um so größer, je weniger Versicherungsfälle eintreten und je sparsamer wir wirtschaften.  Gegebenenfalls können weitere Überschüsse aus dem Kapitalanlageergebnis hinzukommen."

Im Umkehrschluss bedeutet dies wohl doch, dass die Versicherungsfälle deutlich anders verlaufen als von den Strategen ursprünglich kalkuliert. Mit teuren Konsequenzen für alle Versicherungsnehmer mit einem Endalter über 55, die den WWK-Daten zu Vertragsbeginn Vertrauen schenkten. Zudem haben die Versicherer ihre Sterbetafeln aufgrund längerer Lebenszeiten nach oben korrigiert, was sich positiv – gerade auf die Beitragssätze der Risikolebensversicherung – auswirken sollte. Offensichtlich ist das bei der WWK aber nicht der Fall.

Teilen Sie diese Neuigkeit in Ihrem Netzwerk