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Deutsche Oel & Gas AG: Bei Kay Rieck läuft es nicht gut

Wie steht es um die Geschäfte des Kay Rieck und seiner Alaska-Investitionen mit dessen Deutsche Oel & Gas AG (DOGAG)? Wenn man nach den bislang allesamt gescheiterten Börsenlisting-Plänen urteilt, wohl ziemlich grottenhaft (vgl. zuletzt 'k-mi' 47/18). Schaut man sich seine weiteren Geschäftsaktivitäten an, muss einem leider Angst und Bange um das Anlegergeld der deutschen Energy Capital Invest (ECI)-Investoren werden, die über 300 Mio. € in die Infrastrukturmaßnahmen zur Förderung von Öl und Gas in Alaska steckten. Wie 'k-mi' in Erfahrung bringen konnte, hat die Kay Rieck und Reinhardt Schuster Beteiligungsgesellschaft Energie Capital Invest Oil & Gas GbR/Stuttgart jüngst Insolvenz angemeldet. Die Gesellschaft hält alle Anteile an den Stuttgarter Firmen Global Oil & Gas Invest GmbH, Global Oil & Gas Invest II GmbH, Global Oil & Gas Invest III GmbH und Global Oil & Gas Invest IV GmbH und ist hälftig beteiligt an der US Öl- und Gasfonds VIII GmbH & Co. KG. Alle Firmen befinden sich in Liquidation mit teils schuldnerregisterlichen Eintragungen. Im Zusammenhang mit der jüngsten GbR-Pleite wurde sogar vor dem Stuttgarter Vollstreckungsgericht eine Vermögensauskunft am 22.05.2019 nicht abgegeben (Az. DR II 475/19). Der DOGAG scheint das Alaska-Projekt völlig aus dem Kostenrahmen gelaufen zu sein. Hinzu kam das Dilemma, dass der US-Bundesstaat Alaska wegen einer angespannten Haushaltslage zugesagte Tax Credits-Zahlungen zurückhielt, was die Liquiditätsprobleme zum Überkochen brachte. Kapitalrückzahlungen an die deutschen Investoren der US Öl- und Gasfonds umschiffte der Anbieter, in dem man die Ansprüche in Aktienbeteiligungen umwandelte. Im Sommer 2017 spitzte sich die Situation dramatisch zu, als die DOGAG fällige Zinsansprüche aus Inhaberschuldverschreibungen nicht mehr bedienen konnte und somit vermutlich unmittelbar vor der Pleite stand.

Per Husarenritt ließ man sich per Anlegerbeschluss mal schnell bescheinigen, dass fällige Zinszahlungen auf die Endfälligkeit verschoben wurden und der Rückzahlungstermin in die ferne Zukunft gelegt wurde. Wie dubios die Vorgänge seinerzeit abliefen, dokumentieren wir am Beispiel der Inhaberschuldverschreibung A15, eine Ramsch-Unternehmensanleihe der ECI, in 'k-mi' 36/18: Bei dieser Anleihe stimmte ebenfalls die Mehrheit der Investoren mit der  notwendigen 75-%-Zustimmung für die Zinszahlungsaussetzung. Zweitgrößter Investor mit einer Gewichtung von 5,7 % dieser Anleihe ist die Alecto Ltd./Dubai, deren Alleingesellschafter Kay Rieck ist und die 76 % der Anteile an der Deutschen Oel & Gas S. A. (DOGSA) hält. Durfte sich dieser Investor überhaupt an der Abstimmung beteiligen, ohne gegen Interessenskonflikte zu verstoßen? Doch noch dubioser in dieser Sache: Größter beherrschender Gläubiger bei der Anleihe A 15 mit einem Anteil von 84,3 % ist Reinhardt Schuster/Dubai. Jener Schuster fungierte zwischenzeitlich auch als Geschäftsführer der ECI Komplementär GmbH & Co. KG. Darüber hinaus ist er mit Rieck noch verbandelt über die Kay Rieck & Reinhardt Schuster Energy Capital Invest Oil & Gas GbR/Stuttgart, die Beteiligungen an fünf Unternehmen der Global Oil & Gas Invest aus dem (wankenden?) Rieck-Imperium hält. Und wie wir bereits wissen, tätigten die beiden Geschäftsleute auch Unternehmungen über die nun in Insolvenz gefallene Rieck und Reinhardt Schuster Beteiligungsgesellschaft Energie Capital Invest Oil & Gas GbR. Dass es sich hierbei um eine GbR handelt, bei der Rieck und Schuster für Verbindlichkeiten im Zweifel auch mit ihrem persönlichen Eigentum haften, macht die Angelegenheit besonders brisant!

'k-mi'-Fazit: Vertrauensbildende Antworten bleibt die DOGAG mit ihren immer wieder verschobenen Börsenplänen in Richtung deutscher Anleger weiter schuldig. Lässt Rieck seine gesellschaftlichen Arme nach Deutschland jetzt absterben und will seinen Kopf in Sicherheit bringen? Jedenfalls ist es nicht vertrauenserweckend, dass eine Vermögensauskunft im Zusammenhang mit der GbR-Insolvenz nicht abgegeben wurde.

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