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Freie Berater distanzieren sich vom Geschäftsgebaren der ERGO!

Nie zuvor stand in vergleichbarer Weise ein deutscher Versicherer über Wochen so unter öffentlichem Beschuß wie die Ergo++ "Er­go: Tricks bei Betriebsrenten" ('Handelsblatt' vom 27.07.2011) ++ "Ergo droht Milliardenklage" ('Rheinische Post' vom 19.07.2011) ++ "Sonderprüfung bei Ergo" ('Handelsblatt' vom 08./09.07.2011) ++ "Klingelstreich" ('Süddeutsche Zeitung' vom 28.06.2011) ++ "Ergo-Vertreter mit Tarnkappe unter­wegs" ('Die Welt' vom 27.06.2011) ++ "Schlechte Beratung bei Ergo hatte System" ('Die Welt' vom 25.06.2011) ++ "Falsch gefeiert, falls gerechnet, falsch informiert: Vorstandschef Torsten Oletzky ist mit der Aufarbeitung der Ergo-Affäre offenbar überfordert" ('Handelsblatt' vom 20.06.2011) ++ "Neue PR-Strategie nach Sex-Skandal" ('Bild' vom 26.05.2011) ++ "Sex-Spur führt zu AWD-Gründer" ('Handelsblatt' vom 23.05.2011) ++ "Sexmädchen von Hamburg-Mann­heimer-Orgie packt aus" ('Bild' vom 21.05.2011). Egal welches Blatt man in den letzten Wochen aufschlug, die Wahrscheinlichkeit war tagtäglich riesengroß, wieder etwas Neues zu den wilden Orgien, Kunden-Abzockereien und Kassiermethoden aus dem Hause Ergo zu erfahren. Und wie tritt Deutschlands zweitgrößte Versicherung dem entgegen? Es wird beschwichtigt, und man schaltet mun­ter Anzeigen, die an lä­cherlichen Phrasen eigentlich nicht mehr zu toppen sind: "Ich will Durchblick bei den Produkten. Kein Durcheinander" oder "Die Ver­ste­hens­garantie. Jetzt bei Ergo". Und für uns der toll­ste Werbeslogan: "Folgen Sie uns auf dem Weg zu Deutschlands bester Versicherung". – Doch am 07.07.2011 tic­kerte bei bild.de als Topmeldung im Wirt­schafts­teil die News "Sex-Skandal scha­det Ergo nicht". Ergo-Perso­nal­vorstand Ulf Main­zer hierzu vollmundig erklärend gegenüber der 'Berliner Zeitung': "Wir haben rund 500 Kündi­gungs­­­wün­sche erhalten, die auf die Vorgänge in Budapest zurückzuführen sind." An dieser Stelle wollen wir lieber nun die Basis, also Versicherungsmakler sowie freie und gebundene Versicherungsvertreter zu Wort kommen lassen, die im Zweifel den ganzen Frust der Kunden abbekommen und die die Versicherten vor über­stürz­ten Policen-Kündigungen, gerade bei Lebens-, Kranken- oder Berufsun­fä­hig­keits­versicherun­gen im Sinne der Versicherungsnehmer, abhalten und so als Frustventil für die Ergo fungieren. Womit das wahre Ausmaß der Verärgerung unter den Versicherern vielfach gar nicht direkt beim Versiche­rungskonzern auf dem Tisch landen dürfte. In der gemeinsamen Blitzumfrage "Ergo – Wie sehr leidet Ihre Kundenberatung unter den Dauer-Skan­dalen?" (vgl. 'k-mi' 28/11, 'vt' 29/11 sowie 'imi' 15/11) von ++ 'kapital-markt intern' ++ 'ver­si­che­rungs­­tip' und ++ 'investment intern' haben wir Vermittler und Berater um deren eigenes Meinungs­bild befragt, um dort das tatsächliche Schadensausmaß auszuloten – zu den Ergebnissen.

aus: 'k-mi'-Special 30/11 vom 29.07.2011

Um die Stimmungslage aus den Ergebnissen der Blitzumfrage 'ERGO – Wie sehr leidet Ihre Kundenberatung unter den Dauer-Skandalen?', durchgeführt unter den Lesern der 'markt intern'-Dien­ste ++ 'kapital-markt intern' ++ 'versicherungstip' und ++ 'investment intern', auf den Punkt zu bringen: Den Versicherungsmaklern und -vermittlern stinkt die unzureichende Aufklärungsarbeit, das Theater und das Geschäftsgebaren der Ergo ganz gewaltig. Die unmittelbaren Auswirkungen auf das eigene Geschäft sind längst bei den Beratern angekommen, so daß die Mehrzahl sogar auf eine Entschädigung für den Aufwand fordert, der im Rahmen von Gesprächen mit verunsicherten Kunden geleistet werden muß. Auch wird längst die Munich Re, Konzernmutter der Ergo, in die Verantwortung gezogen. Denn was unternimmt eigentlich Munich Re-Boss Dr. Nikolaus von Bom­hard, damit Ergo-Chef Torsten Oletzky und seine Mannen endlich für eine transparente Krisenbewäl­ti­gung sorgen? "Bereits seit Jahren greifen wir von Bomhard wegen der haarsträubenden Verstöße gegen das Gebot der fairen Kundenbehandlung an. Regelmäßige Antworten: 'Da müssen Sie sich bei Oletzky beklagen.' (aktienrechtlich wohl eher eine Art Irrsinn!). Geschehen: absolut nichts. Mindestens genauso schlimm wie die Ärgernisse, die jetzt öffentlich gemacht wurden, sind beispiels­weise fundamentale Verstöße gegen die Gebote einer fairen Schadenregulierung. Seit Jahren bombardieren wir den Konzern mit Aussagen: Außer den Versicherungsmakler-Betreuern in Frankfurt kann man den Rest des Unternehmens vergessen. Gerechterweise muß man erwähnen: Ganz bestimmt ist nicht nur der Mün­chner Rück-Konzern auf dieser trostlosen untersten Stufe des Niveaus angesiedelt. Da hätte man die ggfs. aus ihren Erfahrungen aber noch allerhand andere Namen zu nennen – die schlimmsten Beispiele: Hallesche, Allianz Kran­ken. Selbstverständlich unterstützen wir die Verlagsgruppe 'kapital-markt intern'/'versicherungstip'/'investment intern' bei ihren Bemühungen, endlich eine Mindestordnung in diese Branche zu drücken." (Karl-Heinz Wulf, gfs Gesellschaft zur Förderung finanzieller Sicherheit für Beschäf­tigte im öffentlichen Dienst mbH/Daun). In unserem heutigen Special finden Sie alle Ergebnisse der Umfrage mit exemplarischen Statements aus dem Markt. Selbstverständlich werden wir Ihr Votum auch den Munich Re- und ERGO-Vorstandsetagen vorlegen. Denn eines ist gewiß, so kann es dort nicht länger mehr weitergehen! Denn der Druck im Vertriebskessel ist schon längst am Siedepunkt!

aus: 'k-mi' 30/11 vom 29.07.2011

 

 

Wer erwartet hatte, die Ergo würde endlich die Hosen herunter lassen – im positiven Sinne
gemeint natürlich – und statt ständig von Transparenz zu sprechen endlich solche auch tatsächlich gezeigt, der sah sich nach der verheißungsvoll angekündigten Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch in Düsseldorf getäuscht. Zukünftig soll es ein "Maß­nah­menpaket" mit strengen Verhal­tensregeln für das Unternehmen geben. Ergo-Boss Dr. Torsten Oletzky stellte des weiteren einen Ab­schluss­bericht der Konzernrevision zu den Themen Sexskan­dal in Budapest, Be­ra­­tungspraktiken bei Unfallversicherungen bzw. falsch ausgewiesene Kosten bei Rie­ster-Renten vor. In der Angelegenheit Sexskandal attestieren die beauftragten Wirtschaftsprüfer von PriceWaterhouseCoopers den internen Ergo-Aufklärern die Note 'Eins minus'! Möglicherweise erklärt sich die gute Bewertung zur Aufklä­rungs­arbeit bei dem schlüpfrigen The­menkomplex auch damit, dass die Presse den Ergo-Prüflingen schon sehr gute Vorarbeit geleistet hatte. In Relation hier­zu fällt das Urteil bei der Aufklärung im Fall Rie­ster-Rente mit 'befriedigend' schon deutlich schlechter aus. Und was wir natürlich nicht bewerten kön­nen, wie nett schmeißt der seitens der Ergo bezahlte Prüfer mit guten Schulnoten um sich? 'k-mi' hat Oletzky inzwischen natürlich alle Ergebnisse aus unserer Blitzumfrage 'Ergo – Wie sehr leidet Ihre Kundenberatung unter den Dauer-Skandalen?' (vgl. 'k-mi'-Special 30/11) mit der Bitte um Stel­lungnahme vorgelegt. Schließ­lich läßt sich aus dem Votum der Vermittler und Makler eindeutig der Vertrauensverlust gegenüber dem Ergo-Konzern ableiten. Wir sind auf die Antworten aus der Düsseldorfer Zentrale sehr gespannt!

aus: 'k-mi' 31/11 vom 05.08.2011

 

Wie reagiert die ERGO auf die vernichtende Kritik aus dem Vermittler-Lager anlässlich der 'k-mi'-Ver-triebsumfrage zu den aktuellen Kapriolen des Düsseldorfer Versicherers? "Wir haben eine Vielzahl von Verbindungen mit Maklern und freien Vermittlern. In den letzten Wochen erhalten wir verstärkt kritische Anfragen; diesen stellen wir uns im offenen Dialog. Wir beobachten die Entwicklung bei Zu- und Abgang von Maklerverbindungen sehr genau; auffällige Entwicklungen in den letzten Wochen können wir nicht feststellen. Wir werden den Aufklärungsprozess in jedem Fall konsequent weiter betreiben. ERGO hat ein Maßnahmenpaket verabschiedet, das die Beratungsqualität erhöht und die Compliance im Unternehmen stärkt. Die selbstständigen Vertreter verpflichten sich in einem Verhaltenskodex, klare Regeln im Umgang zwischen Unternehmen, Vertriebspartnern und Kunden einzuhalten. Weitere Maßnahmen zielen auf mehr Transparenz der Produktunterlagen und Dokumentation sowie die Sicherstellung einer kontinuierlich hohen Qualität der Beratung ab", erklärt Alexandra Klemme, Leiterin Media Relations der ERGO Versicherungsgruppe AG. Wir warten also weiter darauf, was sich hinter diesen Zielen eigentlich alles versteckt. Denn Ankündigungen sind das eine, sie auch umzusetzen, das andere. Ein Schwer­punkt soll im Rahmen des "Verstehensgarantie"-Werbefeldzuges u. a. verständliche Versiche­rungs­do­kumente sein. Haben Sie davon eigentlich schon etwas feststellen können?

aus: 'k-mi' 32/11 vom 12.08.2011

 

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