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Geht der Leonidas VII H2O nun endgültig unter?

Seit Jahren beschäftigt das Absaufen des Wasserwirtschaftsfonds Leonidas VII H2O und das Herumlavieren des Anbieters Leonidas Associates GmbH bzw. AG und des (ehemaligen) Fondsberaters Signina Capital AG die Branche (vgl. 'k-mi' 17, 19/17, 24, 50/18). Nun scheint auch der letzte Strohhalm zur Rettung in Form der Liquidation des Signina Capital Funds AGmvK – SC Water Infrastructure FL zu scheitern. In diese dubiose Struktur hatten die Verantwortlichen die Gelder der Leonidas-Anleger verschoben.

Nach Auffassung von 'k-mi' geschah dies krass prospektwidrig: Statt der prospektierten Diversifikation in Objektgesellschaften hat der Fonds seitdem ein Klumpenrisiko. Zudem hätten diese massiven Abweichungen den Anlegern gemäß § 9 des Gesellschaftsvertrages zur Abstimmung vorgelegt werden müssen! Seit 2015 befindet sich der Signina Capital Funds AGmvK aufgrund diverser Pleiten, Pech und Pannen in Liquidation. Wie der Liquidator BDO (Liechtenstein) AG den Investoren nun mitteilt, wird die schon über vier Jahre (!) andauernde Liquidation so bald wie möglich beendet. Als Grund führt BDO u. a. "Fehlgeschlagene Transaktionen" an sowie (sinngemäß übersetzt) vorbeugende Maßnahmen in Bezug auf das Risiko einer Illiquiditätssituation und nicht ausgeführten Ausschüttungen an Anleger im Jahr 2019, die zugesagt wurden, aber nicht realisierbar waren. 

Aus der aktuellen Entwicklung ergeben sich eine ganze Reihe von Fragen. Wir sind gespannt, wie sich der Anbieter Leonidas nach diesem erneuten Nackenschlag gegenüber den Investoren zu diesen Punkten äußert:  ++ Warum konnten in vier Jahren der Liquidation praktisch keine Fortschritte beim Verkauf der Assets erzielt werden?  ++ Wer hat nun die Verantwortung für den Fonds?  ++ Wer soll die Assets jetzt verwalten oder verkaufen?  ++ Wer legt Rechenschaft darüber ab, welche Kosten durch die missglückte Liquidation in den letzen vier Jahren entstanden sind?  ++ Wieso soll es (erst) jetzt angeblich möglich sein, die kompletten Assets im Paket zu verkaufen, wie BDO behauptet?

'k-mi'-Fazit: Die (bilanziell schon abgeschriebenen, vgl. 'k-mi' 17, 31/17, 24/18) Assets des Signina Capital Funds AGmvK, in dem auch die Gelder der Leonidas VII H2O-Anleger stecken, jetzt im Paket zu verkaufen (zu einem akzeptablen Kurs), erscheint illusorisch, nachdem es in vier Jahren nicht gelungen ist, die Projekte einzeln erfolgreich zu veräußern bzw. erst zu entwickeln. Unklar ist auch, welcher Zeitdruck bei solchen Notverkäufen jetzt aufkommt. Es könnte zudem die Gefahr drohen, dass die Assets jetzt verschleudert werden. Und wie langfristig plant eigentlich der Anbieter mit einigen weiteren Fondsbaustellen die eigene Zukunft? Jüngst wurde bekannt, dass der Acanta Grundbesitzgesellschaft mbH/Herzogenaurach inzwischen unmittelbar mehr als 25 % der Aktien der Leonidas Associates AG gehören.

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