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Ver.di, DBV und VÖB einigen sich … – Gunar Feth im 'Bi'-Interview

Nachdem sich vergleichsweise schnell die Vertreter der beiden Banken-Gewerkschaften ver.di und DBV mit der VÖB Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken in einem ersten Schritt auf einen Nachwuchstarifvertrag geeinigt haben, hat `Bank intern` unverzüglich bei Gunar Feth, dem Verhandlungsführer der Banken-Vereinigung nachgefragt:

`Bank intern`: Herr Feth, die Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken hat einen Nachwuchskräftetarifvertrag abgeschlossen. Was sind die zentralen Punkte?

Gunar Feth: „Der Abschluss des Nachwuchskräftetarifvertrags ist ein echter Meilenstein – für uns als Tarifgemeinschaft, aber ebenso für die Gewerkschaften und natürlich für die jungen Menschen, die sich für eine öffentliche Bank als Arbeitgeber entscheiden. Wir haben einen klaren Schwerpunkt auf das Thema Nachhaltigkeit gelegt. Zukünftig gibt es für Nachwuchskräfte einen festen Anspruch auf Weiterbildung zu diesem Thema. Auch die Übernahme von Nachwuchskräften wird geregelt, denn wir wollen Leistungsträgerinnen und Leistungsträger langfristig an uns binden und ihnen eine gute Zukunft und eine sichere Beschäftigung bieten. Der Nachwuchskräftetarifvertrag schließt neben Auszubildenden auch dual Studierende mit ein, die zukünftig eine Studienzulage von 200 Euro pro Monat erhalten.“

Bank intern: Wie kam es zu der Schwerpunktsetzung beim Zukunftsthema Nachhaltigkeit?

Gunar Feth: „Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Zukunftsthema, sondern ein Thema von heute. Als öffentliche Banken sehen wir das als Teil unseres gesellschaftlichen Auftrags und untermauern damit den Anspruch, eine Schlüsselrolle in der Transformation hin zu einem nachhaltigen Bankensektor einzunehmen. Deshalb ist es wichtig, dass wir Nachhaltigkeit zu einem Schwerpunkt in der Ausbildung der jungen Menschen in den öffentlichen Banken machen. Wir wollen sie befähigen, den notwendigen Wandel aktiv mitzugestalten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Institute.“

Bank intern: Die Einigung zum Nachwuchs-Tarifvertrag erfolgt in einer Zeit, in der viel über Arbeitskämpfe gesprochen wird, Stichwort Deutsche Bahn. Wieso läuft es bei den öffentlichen Banken anders?

Gunar Feth: „Zu Tarifverhandlungen in anderen Branchen kann ich nichts sagen. Als Banken-Arbeitgeber führen wir konstruktive und vertrauensvolle Gespräche mit den Gewerkschaften. Wir tragen gemeinsam Verantwortung für die Beschäftigten und die Institute – und dieser Verantwortung wollen und müssen wir gerecht werden. Als öffentliche Banken sind wir in dieser Tarifrunde wieder eigenständig unterwegs. Die neue Aufstellung hat uns diese passgenaue Lösung zum Vorteil für Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite ermöglicht.“

Düsseldorf, 18.8.2021

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