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Anlage-Drama: Was geschah wirklich beim Leonidas VII (Teil 1)?

Das Desaster um den Wasserfonds Leonidas VII H20 beschäftigt die Branche schon lange. Der zurückliegende Dilettantismus – um es wohlwollend zu formulieren – des Emissionshauses Leonidas Associates unter Max-Robert Hug und Antje Grieseler schadet der Reputation der Anlageklasse beträchtlich (vgl. 'k-mi'-PC 08/16 zu diversen Leonidas-Windfonds sowie 'k-mi' 47/24 zum Solarangebot Leonidas III). Auch beim Wasser-Fonds Leonidas VII H2O hatte 'k-mi' bereits eingehend dokumentiert, dass die Anlage der Gelder nicht konform der prospektierten Struktur erfolgte (vgl. 'k-mi' 31/17). Dies wird aktuell durch einen ”Sondernewsletter” der CAV bestätigt, die die Vorgänge beim Leo 7 im Rahmen ihrer Sanierungstätigkeit umfassend aufgearbeitet hat. ”Wir haben viele Erkenntnisse zusammengetragen und diese hier in einem ersten Bericht verarbeitet. Die vorliegende Fassung ist noch kein Endstand. Aber es schien uns angezeigt, möglichst jetzt schon einen Einblick in den Befund zum Fonds Leonidas VII (’Leo 7’) zu geben. Wir sind sicher, dass sich die Anleger dafür interessieren, warum und durch wen es hier seit langem einen Missstand gibt”, so die CAV-Geschäftsführer Thomas Hartauer und Hubertus Päffgen gegenüber den Investoren. 

Und in der Tat – schon bei der Einleitung stehen einem die Haare zu Berge: Die Tätigkeit von Leonidas war vor ca. 15 Jahren offenbar zunehmend von Größenwahn und Selbstüberschätzung geprägt: So befasste sich der Leo 7-Prospekt sogar mit einer Erhöhungsoption von 40 Mio. € auf somit 120 Mio. € Eigenkapital für den Leo 7. ”In der Realität stellte es sich dann anders dar”, so der CAV-Sondernewsletter: ”Es konnten 21,5 Mio. € Eigenkapital eingesammelt werden. Parallel dazu erwarb man für den Leo 8 den Windpark Montbray, der von Anfang an auf ein Desaster zusteuerte und auch in einem Desaster endete. Dazu haben wir einen eigenen Bericht verfasst.“

Wie die CAV nun eingehend analysiert, lag beim Leo 7 schon der Geburtsfehler bei den Vertragskonstruktionen mit dem Assetmanager Signina vor, dass der Zugriff des Fonds auf sein Anlagevermögen prekär wurde: ”Im Treuhandvertrag wird der Signina Capital ein Vermögen angeboten, welches die Signina Capital als Treuhänder bekommen soll, damit die Signina Capital es investiert. Dabei ist es nicht der Leo 7, der dieses Geld gegenüber Signina Capital anbietet. Vielmehr tritt die Leonidas Associates GmbH (heutige HUAC AG) als Treugeber auf, obwohl sie dieses Vermögen gar nicht hat. Die Geschäftsführung des Leo 7 hat also über eine andere Gesellschaft, die gar nicht von den Anlegern kontrolliert werden kann, sein ganzes eingesammeltes Vermögen an die Signina Capital geben lassen, ohne selbst eine vertragliche Bindung zu Signina Capital zu haben. Bereits das scheint uns eine schwere Pflichtverletzung gegenüber den Anlegern zu sein.” Es findet sich laut CAV-Analyse im Prospekt keine Auskunft dazu, dass die Entscheidungshoheit beim Emissionshaus und nicht beim Leo 7 oder seiner Zwischengesellschaft liegt. Die Anleger hatten ihr Geld indessen nicht ins Emissionshaus, sondern in den Leo 7 investiert: ”Es bestehen bereits an dieser Stelle erhebliche Zweifel, dass die Angaben des Prospekts im Kontext des gesamten Inhalts der mit Signina geschlossenen Verträge richtig und vollständig waren. Vermutlich wäre ein Nachtrag zum Prospekt erforderlich gewesen, den es so aber nicht gab. Jedenfalls stimmt die Auskunft im Prospekt, dass die Investitionsentscheidungen auf der Ebene der Leonidas Beteiligungsgesellschaft H2O KGaA getroffen würden, nicht überein mit dem dann geschlossenen Investitionsberatungs- und Vermittlungsvertrag.”

'k-mi'-Fazit: Dies war nur ein kleiner Auszug. Die Fortsetzung dieser 'Räuberpistole' folgt. Dank der CAV kehrt nun mehr Transparenz ein, was mit den Anlegergeldern des Leo VII wirklich passiert ist! Wir sind auch gespannt, ob und wie der Finanzjournalist Stefan Loipfinger diese Vorgänge und Enthüllungen kommentiert. Nach unseren Informationen ist Loipfinger Beirat im Leo 7. In seiner gewohnt kritischen Art wird er sicherlich gegenüber Max-Robert Hug und Antje Grieseler auch öffentlich kein Blatt vor den Mund nehmen und auf maximale Transparenz drängen!

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