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Böses Ende mit Endlos-Zertifikaten

In den vergangenen Jahren warnten wir immer wieder vor dem Kauf von Zertifikaten. Hauptkritikpunkte waren neben den hohen Risiken (Lehman-Pleite) auch die schwache ausgeprägte Transparenz hinsichtlich Preisfindung und Kostenstruktur sowie die oft sehr hohe Komplexität der Produkte. Weshalb die Banken vorzugsweise die Produkte unters Volk bringen möchten, hat einen einfachen Grund: Die Gewinne für den Emittenten fallen hier deutlich höher aus als bei anderen Produkten, wie Aktien, ETF's oder Fonds. Etwa 16 Emittenten teilen sich hierzulande den Markt untereinander auf: Gesamtvolumen etwa 60 Mrd. €. Grundsätzlich sind Zertifikate Inhaberschuldverschreibungen nach § 2 Abs. 1 Nr. 3 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG).

Im Klartext: Diese Papiere verbriefen keinerlei Inhaber- oder Eigentumsrechte. Die Preisbildung hängt auch nicht wie viele Investoren vermuten von Angebot und Nachfrage ab, sondern der Kurs wird vom Market Maker (der Emittent stellt die Preise) determiniert. So viel zur Theorie. Besondere Vorsicht ist auch bei sog. Endlos- oder Open-End-Zertifikaten geboten. Die auch unter Bezeichnungen wie Unlimited-Zertifikate angebotenen Produkte suggerieren eine endlos lange Laufzeit und locken so auch langfristig disponierende Investoren an. Wer jedoch darauf vertraut, dass es sich um eine endlos-Laufzeit handelt, könnte enttäuscht werden. Zwar haben die Papiere keinen Fälligkeitstermin, aber der Emittent verfügt über ein außerordentliches Kündigungsrecht für außergewöhnliche Situationen, wie Verwerfungen an den Kapitalmärkten oder Kursstürze, und zusätzlich über ein ordentliches Kündigungsrecht mit teils sehr kurzen Kündigungsfristen. Anleger erhalten ihre investierten Gelder also u. U. zu einem ungünstigen Zeitpunkt zurück. Zwar besteht die Möglichkeit, die Papiere jederzeit zum aktuellen Kurs an der Börse zu verkaufen. Der Preis könnte dann aber möglicherweise zu Ungunsten des Verkäufers auf einem stark gedrückten Niveau liegen.

Ende März kündigte die Deutsche Bank bspw. gleich drei Papiere dieser Art. Bei dem Solactive Mobile Payment (ISIN: DE000DS8PAY5), dem Zertifikat auf Dividenden Adel Eurozone (ISIN: DE000DM1DVA8) und dem Open End Zertifikat TSI 20 (ISIN: DE000DC8E207) wurde der Kündigungstermin auf den 24.06.20 festgesetzt. Überschäumende Erträge brachten alle drei Zertifikate nicht  für die Anleger. Fazit: Ohne pauschalieren zu wollen, möchten wir unsere zurückhaltende Einschätzung zu dieser Produktkategorie weiterhin aufrechterhalten. Verdienen lässt sich damit wohl vor allem auf Seite der Emittenten. Für Rendite suchendes Kapital gibt es bessere Alternativen.

 

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