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Danske Invest Russia: Das Rubel-Versteckspiel geht weiter

Schon vor ca. 1 ½ Jahren informierten wir Sie ausführlich über Handlungsmöglichkeiten bei eingefrorenen Aktien(fonds)-Investments in Russland im Allgemeinen sowie zum dubiosen Vorgehen der Fondsgesellschaft Danske Invest im Besonderen (vgl. 'k-mi' 40/22, 50/22). Nun gibt es wie angekündigt ein Update hierzu. Kurze Rückblende: Obwohl die Empfehlung für institutionelle und Privatanleger mit Russland-Exposure nach Beginn der Ukraine-Invasion lautete: Möglichst Liquidierungen und Zwangsverkäufe von Positionen angesichts der intransparenten Marktverhältnisse vermeiden, schlug Danske Invest einen anderen Weg ein: Der Fonds Danske Invest SICAV - Russia A (WKN: A1CZHG, ISIN: LU0495011024) wurde am 28.04.2022 liquidiert. Von Vermittlern wissen wir dazu: Am 29.07.2022 trafen Liquidationserlöse bei betroffenen Kunden ein (Depotauszüge liegen 'k-mi' vor). Im Verwendungszweck des Zahlungseinganges steht, dass der Verkauf am 28.06.2022 erfolgte, es wird ein Teilverkaufserlös von 1,188 US-$ je Anteil ausgewiesen. Anfang Februar 2022 betrug der Anteilswert noch ca. 30 US-$ je Anteil, so dass ein realisierter Wertverlust von ca. 96 % zu Buche steht. Teilverkaufserlös deshalb, da ca. 80 % der vorhandenen Anteile ausgebucht wurden. Ca. 20 % der ursprünglichen Anteilsstückzahl werden bei den Kunden – in uns vorliegenden Fällen – im Bestand noch als gesperrt angezeigt.

Bis auf wenige allgemeine und dürre Homepage-Beiträge erhielten die Kunden der Vermittler, die mit 'k-mi' in Kontakt stehen, während dieser ganzen Zeit keine detaillierten Infos zu den Transaktionen. Eine Presseanfrage dazu seitens 'k-mi' ließ Danske Invest seinerzeit unbeantwortet. Wie schon angekündigt (vgl. 'k-mi' 08/24) kommt nun aber wieder etwas Bewegung in die Sache: Seit einiger Zeit wird wieder ein deutlich höherer Wert der Fondsanteile in Kundendepots ausgewiesen, nämlich ca. 18,58 US-$: Durch den von Danske veranlassten ominösen Verkauf haben Kunden somit für 80 % ihrer Anteile einen Verkaufserlös in Höhe von 1,188 US-$ pro Anteil erhalten. Heute wird nun für diese Anteile wieder ein Wert ausgewiesen, der ca. 15mal höher wäre. Im Depot eines Kunden, dessen Daten 'k-mi' vorliegen, ergibt sich so ein Schaden von ca. 7.000 €! Wir haben erneut bei Danske nachgefragt, was es mit den mutmaßlich kundenschädlichen Transaktionen auf sich hat. Bislang weiterhin Funkstille!

'k-mi'-Fazit: Auch die BaFin hatten wir bei diesem dubiosen Vorgang bereits im Oktober 2022 eingeschaltet. Außer einer Eingangsbestätigung unserer Schilderung des Vorgangs haben wir aber seitens der Aufsicht nichts mehr weiter gehört. Wir haben bei der BaFin noch einmal nachgehakt, was dort unternommen wurde und auch die Luxemburger Aufsicht CSSF kontaktiert. Keine Frage, die Situation für Aktieninvestments in Russland im Frühjahr 2022 war/ist äußerst knifflig (wegen ADR-Umtausch etc., vgl. z. B. 'k-mi'-special 50/22). Gerade aus diesem Grund ist allerdings Transparenz, die Danske hier sträflich vermissen lässt, unabdingbar, wenn man als Fondsgesellschaft ein seriöser Ansprechpartner für Kunden und Vertriebe sein möchte.

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