Aktuelles

Gewinn-Mitnahme: Auktionsrendite

++ Ein ausgezeichnetes Neunmonatsergebnis hat die Deutsche Grundstücksauktionen (DGA; ISIN: DE0005533400) Anfang Oktober veröffentlicht. Nach drei Quartalen meldete das Berliner Auktionshaus den Verkauf von 1.035 Immobilien für 128,6 Mio. €. Die Objektumsätze lagen fast 20 % über dem Vorjahreswert und die Nettoeinnahmen fielen mit 10,8 Mio. € 12,7 % besser aus. So geht die Unternehmensleitung auch für das vierte Quartal von einer positiven Entwicklung aus. '21 dürfte bezogen auf den Objektumsatz das erfolgreichste Jahr in der Unternehmensgeschichte werden und auch der Überschuss sollte kräftig ansteigen.

Die Aktie fristet trotz guter Ergebnisse und solider Bilanzrelationen ein Schattendasein. Trotzdem empfahlen wir diesen Nischenwert bei einem Kurs von 14,40 € als dividendenstarke Beimischung in geringer Dosierung. (vgl. 'finanztip' 38/20). Leser, die unserem Vorschlag folgten, erzielten in den vergangenen Monaten einen Kursgewinn von rund 50 %.

Hinzu kommt die satte Dividendenzahlung (Juni) von 1,35 € je Aktie; entsprechend einer Dividendenrendite von 9,3 %. Die Chancen stehen gut, dass die Ausschüttung im kommenden Jahr auf diesem Level gehalten werden kann oder sogar noch höher ausfällt. Halten Sie deshalb an dieser Dividendenperle fest, auch wenn die täglichen Börsenumsätze oft sehr gering ausfallen können! Es empfiehlt sich, immer mit limitierten Aufträgen zu arbeiten; Stoppmarke bei 20 € setzen.

++ Weshalb wir so selten zum Kauf von Börsenneukandidaten raten, fragen uns immer wieder Leser. Die Ergebnisse von neu an der Börse platzierten Unternehmen sind i. d. R. jedoch nicht berauschend. Gewinne aus einem Börsengang landen meist bei der Bank oder den Alteigentümern wie im Fall TeamViewer. Die Aktie wurde vor fast genau zwei Jahren mit viel medialem Getöse an die Börse gebracht. 26,25 € pro Aktie brachte der Börsengang im September '19 und spülte dem Mehrheitsaktionär Permira ein hübsches Sümmchen (gut 2 Mrd. €) in die Bilanz.

Permira hat seinen Anteil inzwischen auf weniger als 20 % abgebaut. Binnen weniger Jahre hatte sich der Wert des Softwareunternehmens auf wundersame Weise vervielfacht und die Publikumsöffnung war der größte Technologie-Börsengag in Deutschland seit 19 Jahren. Gleich am ersten Handelstag rutsche die Aktie aber unter ihren Emissionspreis, aktuell liegt der Wert sogar 40 % tiefer. Innerhalb von nur zwei Wochen hatte sich der Kurs der Aktie halbiert und die optimistischen Prognosen wurden eingedampft. Wir rieten von Anfang an dazu, den Wert nicht anzufassen (vgl. 'finanztip' 39/19).

Die Taschen vollgestopft haben sich nicht nur Permira, sondern auch Vorstandschef Oliver Steil. Der erhielt im Geschäftsjahr '20 die stolze Summe von 71,7 Mio. € oder umgerechnet 190.000 € Tagessalär. Steil verdiente mehr als alle anderen DAX-Vorstände, obwohl das Unternehmen im Vergleich zu den DAX-Konzernen ein Zwerg ist. '19 kam das kleine Unternehmen nur auf einen Nettogewinn von 79,6 Mio. €, in '20 waren es 103 Mio. € bei etwa 455 Mio. € Umsatz. Wir halten ein derartiges Ausbluten der Substanz eines Unternehmens für dreist und finden die Bewertung der Aktie auch nach dem Kurssturz immer noch viel zu hoch. Die Nettofinanzverschuldung lag Ende '20 mit über 400 Mio. € in etwa so hoch wie der Umsatz. Der Buchwert je Aktie liegt bei weniger als 2 €. Lassen Sie die Finger von diesem Unternehmen.

++ Mit einem Kursanstieg von etwa 8 % seit Jahresbeginn hat die Börse Madrid unterdurchschnittlich abgeschnitten. Zu den besten Werten in Spanien zählte aber die Logista-Gruppe (ISIN: ES0105027009). Die Aktien des nahe Madrid angesiedelten Unternehmens kletterten rund doppelt so stark nach oben und brachten noch zwei Ausschüttungen (Februar: 0,79 €, August: 0,41 € je Aktie). Insgesamt verzinst sich die Logistik-Perle mit 7,32 %. Der Konzern versorgt auf dem Heimatmarkt in Spanien sowie Italien die Bevölkerung mit Tabakprodukten, Zeitungen, Büchern und transportiert außerdem noch Pharmazeutika.

Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 7,2 % auf 909 Mio. € und der operative Gewinn um 29,5 % auf 174 Mio. €. Das macht den hierzulande weitgehend unbekannten Konzern zu einem der ertragsstärksten Unternehmen in Spanien. Der Nettogewinn lag bei 137 Mio. € und übertraf den Vorjahreswert um fast ein Drittel. Zahlen zum Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres werden Anfang November veröffentlicht. Nach wie vor sind zehn Analysten bullish für das spanische Transportunternehmen gestimmt und empfehlen die Aktie zum Kauf.

Aufgrund der gestiegenen Nervosität an den Märkten raten wir jetzt aber zum Ausstieg mit der ersten Hälfte der Positionen und zur Gewinn-Mitnahme von 16 %. Für den Restbestand sollten Sie eine enge Stoppmarke bei 18 € festlegen.

 

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