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Gewinn-Mitnahme: Dax-Fallschirm aufgegangen

Dem höchsten Anstieg der Inflationsraten seit 40 Jahren, einer ausufernden Staatsverschuldung und pandemiebedingten Wachstumseinbrüchen haben die Aktienmärkte lange Zeit erfolgreich getrotzt. Von den Kriegshandlungen in der Ukraine wurden die meisten Anleger jedoch auf dem falschen Fuß erwischt. Nicht so 'finanztip'-Leser, die nicht nur wöchentliche Gewinnrealisierungsvorschläge erhalten, sondern gelegentlich auch auf Absicherungsmöglichkeiten hingewiesen werden.

Wie ein Wertpapierdepot gegen unerwartete Ereignisse sinnvoll abgesichert werden kann, erläuterten wir in 'finanztip' 30/21 am Beispiel des dbx-trackes short DAX ETF (ISIN: LU0292106241). Mit diesem Absicherungsinstrument gelang es uns bereits zweimal, an rückläufigen Kursen zu verdienen (vgl. 'finanztip' 20/17 und 23/19). Nach dem Ende Februar einsetzenden Ausverkauf am Aktienmarkt liegt der ETF mit rund 10 % im Plus. Wie bereits mehrfach erwähnt, eignen sich diese Produkte allenfalls für eine kurzfristige (Wochen oder maximal Monate) Absicherung eines Depots. Wir empfehlen deshalb den Ausstieg mit der ersten Hälfte der Position und raten für den Restbestand zu einer Stoppmarke bei 14 €.

++ Wie weit die Indizes noch abrutschen können, kann niemand seriös beantworten. Einen möglichen Hinweis auf die bevorstehende Talsohle könnte aber ein Blick in die Vergangenheit bringen. Kommt es zu derartig umfassenden geopolitischen Verwerfungen und Störungen im Welthandel wie in den beiden Golfkriegen, dem 11. September '01 oder während der ersten und zweiten Ölkrise, haben die Aktienmärkte ein theoretisches Abwärtspotential bis auf ihre Buchwerte oder kurzfristig auch darunter. Der derzeitige Buchwert des DAX liegt bei ca. 9.000 Punkten. Gemessen am aktuellen Stand ergäbe sich also ein weiteres Abwärtspotential. Für den Euro STOXX 50 liegt der Buchwert bei etwa 2.200 Punkten. Rein theoretisch hätten europäische Aktien somit ein Verlustpotential von über 40 %. Das sind jedoch ausgesprochene worst case-Szenarien. Auch wenn es so schlimm nicht kommen muss, Gewinnrealisierungen und der Aufbau eines dicken Liquiditätspolsters scheinen nun die richtige Strategie zu sein.

Aussteigen können Anleger deshalb jetzt auch bei den Aktien der Rio Tinto PLC (ISIN: GB0007188757), die wir zum Jahresende '21 zu einem Kurs von 57,10 € vorgestellt hatten. Die Branchen Energie und Rohstoffe sind seit vergangenem Jahr unsere präferierten Investments und der Rohstoffwert Rio Tinto liegt mit 24 % im Plus. Mit 21,1 Mrd. USD Nettogewinn hat der Konzern im abgelaufenen Jahr ein Glanzresultat vorgelegt, das den Vorjahreswert um 116 % übertraf. 16,8 Mrd. USD wurden dabei für Dividendenzahlungen verwendet. Eine Ausschüttung von 0,62 USD je Aktie erfolgt im April, eine weitere im September. Trotz der Rekordausschüttung empfiehlt sich hier ein Ausstieg mit 50 % des Bestandes. Der Rest kann mit einer Stoppmarke bei 66 € gegen die Unwägbarkeiten abgesichert werden. 

++ Wie man bestens an steigenden Energiepreisen partizipiert, zeigten wir in 'finanztip' 48/21 anhand des brasilianischen  Öl- und Gaskonzerns Petrobras (ISIN: US71654V1017). Der Konzern, der etwa 16 % der Brasilianischen Raffineriekapazität auf sich vereint, verdiente dank gestiegener Öl- und Gaspreise '21 netto 19,9 Mrd. USD nach 1,1 Mrd. im Vorjahr. Geschmiert wurde die Bilanz von einem um 70 % gestiegenen Ölpreis und einer guten Auslastung der Produktionskapazität. Bis '26 will Petrobras 68 Mrd. USD investieren und konnte durch einen Abbau der Schulden (Nettoverschuldung 47,6 nach 63 Mrd. USD) sogar ein besseres Kreditrating erreichen. Nach Ba2 hievte Moody's die Bonität einen Tick auf Ba1 mit Ausblick stabil an. Auch bei Petrobras steht im April eine satte Dividende ins Haus. Bleiben Sie engagiert und setzen vorsichtshalber bei 10 € eine Stoppmarke! Aktuell liegt unsere Empfehlung nach vier Monaten mit 35 % im Gewinn.

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Die besten Bonds

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Aktien: Substanzwerte

Wir empfehlen ausschließlich Aktien, die Substanz haben und die meist nicht mit schlagzeilenträchtigen Verkaufsargumenten die besten Leseplätze in der Mainstream-Börsenpresse einnehmen. Es ist nicht unser Anliegen, jede Woche heiße Aktientipps durch die Anleger-Gemeinde zu jagen. Wir bevorzugen Werte, die sich auf lange Sicht hervorragend rentieren. Bei jeder Auswahl achten wir auf ein angemessenes Verhältnis zwischen Risiko und Rendite.

Natürlich können wir uns nicht von Fehlschlägen freisprechen – wir können die Zukunft nicht treffgenau vorhersagen. Allerdings ist es uns wichtig, dass die Gesamtperformance Ihres Portfolios stimmt.

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