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HTB knöpft sich Leonidas-Hintermänner und -frauen vor!

Die HTB-Gruppe hat mit Wirkung zum 01.01.2022 das Fondsmanagement sowie die Anlegerbetreuung und Anlegerverwaltung von insgesamt zwölf Leonidas-Fonds übernommen (vgl. 'k-mi' 44/21). Die Sanierungsarbeit und -forensik trägt seitdem Früchte und es geht nach langem Stillstand endlich vorwärts: Bereits im Juni deckte HTB auf, dass bei den diversen Leonidas-Fonds der Verbleib bzw. die Mittelverwendung von 17,5 Mio. € ernste Fragen aufwirft (vgl. 'k-mi' 06/22). Nun macht HTB Nägel mit Köpfen und zieht die mutmaßlichen Verantwort­lichen juristisch u. a. in Frankreich zur Rechenschaft: HTB informiert die Leonidas-Investoren aktuell wie folgt: "Auf den Gesellschafterversammlungen im Juni hatten wir Sie bereits darüber unterrichtet, dass das Auffinden von wirtschaftlichen Unregelmäßigkeiten von in Summe rund 17,5 Mio. € weitergehende Schritte nach sich ziehen wird. Anschließend haben wir die rechtliche Prüfung der Sachverhalte neben unserer eigentlichen Tätigkeit für ihre Fondsgesellschaft durch unabhängige Rechtsanwaltskanzleien veranlasst und diese Prozesse intensiv begleitet. Als Zwischenfazit können wir feststellen, dass nicht unerhebliche Rückforderungsansprüche gegen verschiedene Personen und Unternehmen bestehen, zu denen namentlich Frau Antje Grieseler und Herr Max-Robert Hug zählen."

So sei nach HTB-Erkenntnissen z. B. der Fonds Leonidas Associates XII Wind GmbH & Co. KG "von Vermögensverschiebungen betroffen", die knapp 20 % des Eigenkapitals ausmachen! HTB lässt die Bombe nun platzen: In dem Investorenanschreiben des Fonds Leonidas XII heißt es: "Um ein Haupt-Klageverfahren in Frankreich durchzuführen und eine Verjährung der möglichen Ansprüche abzuwenden, hat die Fondsgeschäftsführung bereits Klageerhebung auf Eröffnung eines Beweissicherungsverfahren in Frankreich bei einem Schwesterfonds beantragt und nach Zustimmung des Gerichtes in Frankreich auch eingeleitet. Diesen Weg werden wir auch für Ansprüche dieses Fonds beschreiten. In dem erwähnten Beweissicherungsverfahren wurden fünf Personen und vier Gesellschaften, die teilweise von den betroffenen Personen kontrolliert und verantwortet werden, vorgeladen. Neben Frau Grieseler und Herrn Hug ist auch die HUAC AG (ehemals Leonidas Associates AG) vorgeladen."

Nun wird es aber noch komplizierter, u. a. durch die Rolle der sog. 'Interessengemeinschaft IG-LEO'. Für diese fungiert RA Wolfgang Wittmann weiterhin als Sprecher und hält laut HTB deren Vollmachten. Gleichzeitig ist Wittmann Aufsichtsratsvorsitzender der HUAC AG (ehemals Leonidas Associates AG) und vertritt die Gesellschaft im Wesentlichen nach außen. Bereits in 'k-mi' 06/22 hatten wir auf diesen Interessenkonflikt hingewiesen. Das Ganze, so HTB gegenüber den Investoren, lasse aktuell "den Eindruck entstehen, dass es der 'IG-Leo' nicht um die Vertretung von Anlegerinteressen allgemein gehen könnte, sondern um die Vermeidung des Durchsetzens von Ansprüchen ihrer Fondsgesellschaft gegenüber 'befreundeten' Parteien". Starker Tobak, den HTB da auspackt! Allerdings verweist HTB auf konkrete Vorgänge, die diesen Vorwurf aus HTB-Sicht untermauern: "Anlass zu dieser Vermutung gab spätestens ein der Geschäftsführung vor wenigen Tagen bekannt gewordener Vorfall seitens eines IG Leo Gründungsmitglieds und Beirats einer anderen Fondsgesellschaft, der vertrauliche Unterlagen aus einer Beiratssitzung umgehend nach Erhalt an einen der beiden Hauptverantwortlichen (s. o.) Herrn Hug weitergeleitet hat."

Was war geschehen? HTB stellt den Vorfall wie folgt dar: "Mit den Worten: 'Hallo Max, hier das Protokoll der initialen Beiratssitzung sowie seine Aussagen zur Verschwiegenheitsvereinbarung. Die angekündigte Mail an die Beiräte der Beteiligungen 12–17 kam heute, es ist im Wesentlichen die Darstellung der Rechtsauffassung der Kanzlei, die dich auch angeschrieben hat, dass §4 greift und die Leo Treuhand nur noch Abwicklungstreuhand sei.' wurde versucht, unmittelbar nach der initialen Beiratssitzung vertrauliche Informationen an Herrn Hug weiterzuleiten, wissend dass sich Vorwürfe auch gegen Herrn Hug als ehemals Verantwort­lichen richten. Es ist somit leider für uns erklärbar, dass sich dieser Beirat einer schriftlichen Vereinbarung entgegengesetzt hat." Für HTB ist damit eine vertrauliche Zusammenarbeit mit dem Beirat durch ein solches Verhalten stark beeinträchtigt. HTB wird daher nun häufiger mit den Anlegern direkt kommunizieren: "Die Beiräte werden selbstverständlich über den Sachstand auf dem Laufenden gehalten und bei Abgabe einer individuellen Vertraulichkeitserklärung gegenüber ihrer Fondsgesellschaft trotzdem in vertrauliche Sachverhalte der Rechtsverfolgung gegen Frau Grieseler und Herrn Hug Einblick erhalten."

HTB informiert die Investoren zudem über folgende Punkte:  ++ Weitere vom angesprochenen Beweissicherungsverfahren hinsichtlich der zu untersuchenden 'Vermögensverschiebungen' direkt betroffene Gesellschaften sind die Vetterli AG (laut HTB "wohl Frau Grieseler zuzuordnen"), die RoMax AG (laut HTB "wohl Herrn Hug zuzuordnen") sowie die Leonidas Treuhand GmbH  ++ Weitere sieben Fondsgesellschaften be­reiten derzeit ebenfalls eine Klagerhebung auf Eröffnung eines Beweissicherungsverfahren in Frankreich vor.

'k-mi'-Fazit: Nachdem HTB seit Anfang des Jahres die Sanierungsgeschäftsführung übernommen hat, kommt allmählich Bewegung und Licht ins Dunkel der Blackbox 'Leonidas'. 'k-mi' hatte seit zehn Jahren wiederholt aufgedeckt, wie abgrundtief schlecht die Leonidas-Prospekte und die Konzeption sind (vgl. 'k-mi'-PC 08/16). Vor diesem Hintergrund ist es nun zu begrüßen, dass die Rolle von Firmen wie Vetterli AG und RoMax AG in der Leonidas-Firmenstruktur im Hinblick auf mögliche "Vermögensverschiebungen" (Zitat HTB) sowohl unabhängig als auch zivil- und strafrechtlich untersucht werden. Durch die aktuellen Vorgänge sehen wir auch unsere Skepsis gegen die Interessengemeinschaft IG-LEO bestätigt (vgl. 'k-mi' 06/22: "IG-LEO: Konstruktive Kritik oder Störfeuer bei Leonidas"), die die Aufarbeitung und Schaffung von Transparenz ja eigentlich begrüßen sollte, aber nach unserem Eindruck die Arbeit der HTB nicht gerade unterstützt. Sollten sich die HTB-Vorwürfe von Vertraulichkeitsverletzungen gegen IG-LEO Mitglieder erhärten, können wir Leonidas-Anlegern und -Vertrieben nur raten, mangels Unabhängigkeit einen großen Bogen um diese 'Interessengemeinschaft' zu machen! Wir werden natürlich auch der IG LEO die Möglichkeit geben, hierzu Stellung zu nehmen.

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