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Leonidas VII H2O: Wurde Signina-Missmanagement verheimlicht?

Seit fast drei Jahren befindet sich der Liechtensteiner Fonds Signina Capital Funds AGmvK in Liquidation. In diesem Vehikel befindet sich das Investitionskapital des Fonds Leonidas VII H2O, der ein Kommanditkapital von 21,58 Mio. € eingeworben hat. Seit dieser Zeit werden Anleger und Vertrieb von Leonidas mit Informationshäppchen hingehalten und – wenn überhaupt – mit fadenscheinigen Aussagen über das Schicksal der Investitionen und die seitdem ausbleibenden Ausschüttungen vertröstet. Den Anlegern wurde suggeriert, dass auf der operativen Ebene größtenteils alles in Butter sei, es aber leider ein paar lästige Rechtsstreitigkeiten und Regulierungsprobleme zu lösen gäbe (vgl. 'k-mi' 49/14, 19, 31/17). Managing Partner Martin Klöck vom Fondsberater Signina behauptete sogar, dass die eigentlichen Anlagen des Fonds "problemlos und innerhalb der Erwartungen rentierend" seien (vgl. 'k-mi' 19/17).

'k-mi' hat nun exklusiv Informationen recherchiert, die diese Aussagen massiv in Frage stellen: Laut dem aktuellen "Liquidationszwischenbericht per 30.06.2017" von BDO/Liechtenstein vom April 2018 ergibt sich nämlich ein völlig desolates Bild von Managementfehlern:  ++ Die Sub-Fonds des Umbrella-Fonds Signina Capital Funds AGmvK erwirtschaften laut aktuellem Jahresbericht des Liquidators BDO überwiegend Verluste  ++ Das Anlagevermögen ist bis auf wenige Ausnahmen aufgrund der massiven Bewertungsprobleme nach wie vor auf Erinnerungswerte von jeweils 1 US-$ abgeschrieben  ++ BDO geht Sachverhalten nach, dass einer Projektgesellschaft ohne deren Wissen eine Ausschüttung von 200.000 US-$ zugunsten von Signina FL entnommen wurde, die nun zurückgefordert wird  ++ Martin Klöck von Signina werden seitens BDO erhebliche Interessenkonflikte und mögliche Falschbehauptungen vorgeworfen  ++ Beim Projekt 'Marseilles' wurde laut BDO durch Signina entgegen bisheriger Infos ein hartes Commitment abgegeben, das zu 22,9 Mio. US-$ noch offen ist. Dadurch wäre kein Paketverkauf des Projekts möglich und Insolvenzgefahr für den Sub-Fonds gegeben  ++ Das Projekt 'Summit Water Nexus BLI' wurde dagegen bereits mit Verlust verkauft  ++ Das kanadische Wasser-Projekt 'Clearford' wird durch einen Rechtsstreit lahmgelegt  ++ Das kanadische Wasser-Projekt 'Plasco' ist durch eine Insolvenz belastet  ++ Das Wasser-Projekt 'Delagua', u. a. zur großflächigen Versorgung des Landes Ruanda mit Wasserfiltern, ist laut BDO nicht weit über die Planungsphase hinausgekommen.

'k-mi'-Fazit: Der aktuelle BDO-Bericht liefert, anders als von Leonidas und Signina bislang suggeriert, ein Bild des Grauens und des absoluten Versagens sowie Verdachtsmomente für kriminelles Verhalten. 'k-mi' hat jetzt dafür gesorgt, dass das Versteckspiel seitens Leonidas diesbezüglich gegenüber den Anlegern und Vermittlern vorbei ist. Wird der Skandal Leonidas VII nun zu einem Skandal Signina? Dies dürfte auch die apano-Investoren interessieren, deren Wasser-Infrastruktur-'Anleihen' von Signina 'beraten' werden (vgl. 'k-mi' 30/17).

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