Aktuelles

UDI und Stefan Keller: Auch Immobilien-Projekte im Abwärtssog!

Der Niedergang der UDI-Gruppe setzt sich ungebremst fort. Ende des Jahres 2020 musste UDI – nunmehr vertreten durch Neu-Eigner Rainer Langnickel (vgl. 'k-mi' 45/20) – bei weiteren drei Angeboten einen "möglichen Ausfall von Forderungen" gemäß § 11a Vermögensanlagengesetz anzeigen. Dies ist zwar beim Kartenhaus UDI nichts neues (vgl. 'k-mi' 03, 19 und 09/20). Bislang betrafen die Warnungen vor Anlegerverlusten jedoch u. a. die gescheiterten MEP-Solarprojekte von Stefan Kellers te management-Gruppe z. B. bei dem Angebot te Solar Sprint IV, das über UDI vertrieben wurde, sowie diverse UDI-Festzins-Angebote, die hauptsächlich erfolglos in Biogasanlagen investierten. Neu ist allerdings jetzt, dass auch die 'grün lackierten' UDI-Immobilien-Projekte in den Abwärtssog geraten: Am 18.12.2020 musste auch die UDI Immo Sprint FESTZINS I "die Gefahr" gemäß § 11a VermAnlG anzeigen, "dass es bei der Emittentin zu einem teilweisen oder vollständigen Forderungsausfall hinsichtlich der noch bestehenden Zins- und Rückzahlungsansprüche gegen diese Projektgesellschaften aus den Nachrangdarlehensverträgen kommt".

Bislang redeten sich die Verantwortlichen von UDI und der te/MEP-Projekte zu den desaströsen Ergebnissen der Solaranlagen-Mietmodelle ('k-mi' 09, 14/20) und der Biogas-Projekte (24/19, 36/20) unter Hinweis auf diverse Widrigkeiten (Verbraucherschützer und das schlechte Wetter) heraus. Nun werden u. E. beim absehbaren Immobilien-Desaster um den UDI Immo Sprint FESTZINS I die Ausreden aber knapp. Volle Verantwortung für dieses Angebot trägt bezeichnenderweise neben Georg Hetz auch Stefan Keller: "Die Entscheidung über eine Investition wird von Georg Hetz und Dipl.-Ing. Stefan Keller, den Geschäftsführern der UDI Immo Sprint FESTZINS I GmbH & Co. KG, getroffen", heißt es im Prospekt vom Mai 2017 bei diesem Angebot, das eigentlich bis zum 31.12.2020 laufen sollte. Schlecht verdient hat Stefan Keller dabei offenbar laut Prospekt nicht, während die Anleger noch um ihr Kapital zittern: "Dipl.-Ing. Stefan Keller steht als Mitglied der Geschäftsführung der sonstigen Person, über die gesamte Laufzeit der Vermögensanlage bis zum 31.12.2020 betrachtet, eine Vergütung für die Geschäftsführung bei der UDI Beratungsgesellschaft mbH in Höhe von 540.000 Euro zu."

Auch die Transparenz ist u. E. mangelhaft: Aus dem Jahresabschluss 2019 der Emittentin UDI Immo Sprint FESTZINS I GmbH & Co. KG, der am 05.06.2020 veröffentlicht wurde, geht nicht hervor, in welche Projekte investiert wurde. Statt dessen heißt es dort nebulös: "Angesichts der aktuellen Corona-Pandemie ist nicht auszuschließen, dass es auf Seiten der Immobilienprojekte zu zeitlichen Verzögerungen bei Entwicklung und Bau kommen kann. Aktuell liegen uns hierzu noch keine belastbaren Informationen vor. Nach jetzigem Stand geht die Gesellschaft noch von einer prognosegemäßen Entwicklung für das Geschäftsjahr 2020 mit leicht positivem Jahresüberschuss aus." Die Haltbarkeit dieser Aussage von Stefan Keller ist recht überschaubar, wenn ca. sechs Monate später eine Warnung nach § 11a an die BaFin übermittelt werden muss.

Auf 'k-mi'-Anfrage erklärt UDI zu den Hintergründen: "Es wurde in folgende Projekte investiert: Hotelprojekt Ravensburg B&B Hotel, Boardinghouse München, Wohnbauprojekte in Baumgartenwiesen und Mühlbachgrund, Hotelprojekt Berlin, Multi Use Projekt Ludwigshafen, Gewerbeprojekt Niederrad. Die Projektgesellschaften sind SPVs (Special Purpose Vehicles) und Tochtergesellschaften der te management, die sich im Eigentum von Herrn Keller befindet. Aufgrund der Corona-Krise haben sich bei den mehrheitlich im Hospitality-Sektor orientierten Projekte, Verzögerungen in der Realisierung sowie Anschlussfinanzierungen ergeben." Auf unsere Anfrage, ob es zu dauerhaften Wertminderungen bzw. dauerhaften außerplanmäßigen Abschreibungen kommt, und welche Maßnahmen zur Sanierung eingeleitet werden, erklärt UDI: "Wir erwarten im Hospitaly-Sektor kurz- bis mittelfristig wieder eine Erholung auf das alte Niveau, zum Teil sind wir auch bei Umplanungen in Richtung Pflegeheime u.a. Wir erwarten hieraus keine dauerhaften Wertminderungen."

'k-mi'-Fazit: Über seine te management Group initiiert Stefan Keller derzeit auch Immobilienprojekte, die u. a. als Luxemburger Wertpapier strukturiert und über die Finanzplattform SKAPA Invest vertrieben werden. Wir raten dazu, zunächst Abstand zu halten, solange die Altlasten von Keller bei UDI hinsichtlich des Solar-Desasters und die unklare Mittelverwendung und das Schicksal der UDI-Immobilienprojekte (vgl. 'k-mi' 24/19, 45/20) weiter derart im Dunklen liegen!

Teilen Sie diese Neuigkeit in Ihrem Netzwerk