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VR OnlineBanking hat Anfangsprobleme längst überwunden

Für viele bleibt die Digitalisierung ein Buch mit sieben Siegeln. Der BVR hat längst erkannt, dass sich die Institute technisch aufrüsten müssen, um den Weg sprichwörtlich auch weiterhin 'frei zu machen'. Und er hat dafür viel, viel Geld (der Mitgliedsbanken) in die Hand genommen, um diese Herausforderung technisch auch zu meistern. Dass bei einem derart umfangreichen Projekt Startschwierigkeiten nicht zu verhindern sind, war dabei allen Beteiligten wie BVR, Fiducia & GAD IT AG und auch den Primärinstituten von Anfang an klar. Umso fataler, wenn finanz-szene.de in dieser Tagen die Hiobsbotschaft in den Markt trägt "Neues VR OnlineBanking floppt im ersten Echttest". Wobei an der Tatsache nicht zu rütteln ist, dass in den Januar- und Februar-Tagen tatsächlich Kinderkrankheiten aufgetreten sind und naturgemäß auch zu Frust bei Anwendern wie den Instituten gleichermaßen gesorgt haben. Aber finanz-szene.de erweckt den Eindruck, heute, Mitte Mai, bestünden die Probleme immer noch. Als Beleg dafür wird die Ethikbank bemüht, die "von einer Häufung" von "Stabilitäts- und Performance-Problemen" spricht.

++ In der 1. Stufe wurden die Firmenkunden der Institute auf die neue Plattform integriert. Seit Anfang April sind alle Firmenkunden der Volks- und Raiffeisenbanken vollständig auf das neue OnlineBanking migriert  ++ im 2. Schritt, beginnend mit dem 3. Quartal 2021, werden für die Privatkunden die Zugänge auf die neue Plattform gelegt, der komplette Umzug folgt bis Ende des Jahres und  ++ im 3. Schritt schließlich, ebenfalls ab Q3, kommt die neue BankingApp für Privat- und Firmenkunden, die Public Beta Phase startet im Juni 2021. Kommen wir jetzt zu den Live-Statements der Institute selbst:

++ "Wir gehörten zu den ersten Pilotbanken, die im Herbst 2020 insgesamt 1.600 Firmenkunden aktiv auf das neue OnlineBanking umgestellt haben", sagt uns Christin Munke von der Volksbank eG – Die Gestalterbank, die die alte eBusiness-Lösung noch im Parallelbetrieb hat weiterlaufen lassen. "Unsere Erfahrungen bei der Umstellung: Nach anfänglichen Performance-Problemen im Herbst läuft seit Anfang des Jahres alles rund. Die Fiducia & GAD hat bis zur Abschaltung der alten eBusiness-Lösung alle Kinderkrankheiten des neuen VR OnlineBankings behoben und alle Features, die uns Banken wichtig waren, integriert. Überhaupt: Man hört auf uns und unsere Meinung. Wir werden jedenfalls so früh wie möglich auch mit unseren Privatkunden auf das neue VR OnlineBanking umziehen, allein schon wegen der vielen Vorteile, die die neue Lösung bietet."

++ "Unsere Bank hat schon Mitte des letzten Jahres alles vorbereitet und ist im Dezember nach einer Test- und Parallelphase mit ausgewählten Kunden komplett mit allen Firmenkunden auf das neue OnlineBanking umgezogen“, schildert uns Falk Hähle, Bereichsleiter Unternehmensservice der Leipziger Volksbank. "Feedbacks unserer Firmenkunden in der Testphase haben wir an die Fiducia & GAD weitergegeben, unsere Anforderungen wurden entsprechend umgesetzt. Was ich wichtig finde: Das Vorgehen bei der Entwicklung neuer Lösungen ist heute ein anderes. Früher haben wir auf eine 100-Prozent-Lösung gewartet, mit der wir in den Markt gegangen sind. Heute gehen wir im Rahmen der Digitalisierungsoffensive lieber mit einer 80-Prozent-Lösung los, um time-to-market zu agieren. Die Lösung ist dann vielleicht noch nicht perfekt, aber Kundenwünsche können viel besser eingebunden werden." Und weiter heißt es: "Wir und unsere Firmenkunden sind sehr zufrieden mit dem neuen VR OnlineBanking."

++ "Weil Stabilität und Performance des neuen VR OnlineBankings stimmten, sind wir im November 2020 mit unseren Firmenkunden bereits komplett auf die neue Plattform umgezogen … Das Feedback unserer Firmen- wie auch Privatkunden für das neue OnlineBanking ist positiv. Aktuell liegt die Bewertung bei 4,2 von 5 Sternen... Ich persönlich bin sehr überzeugt von der neuen Vertriebsplattform der Fiducia & GAD“, so Dominik Kerbl, Projektleiter für die Einführung Vertriebsplattform in der Volksbank eG/Westerhauderfehn.

Und auch die Ethikbank bestätigt uns auf Nachfrage, keinerlei "Ärger" mit der Fiducia zu haben, vielmehr stehe man mit dem IT-Dienstleister "in regem Austausch" und arbeite "gemeinsam kontinuierlich daran, die neue Onlinebanking-Plattform weiterzuentwickeln und zu verbessern". Aufgrund der "Kinderkrankheit im Januar und Februar" habe man ab März 2021 beide OnlineBanking-Anwendungen der Fiducia, also die neue Vertriebsplattform und daneben das klassisches Onlinebanking im Parallelbetrieb angeboten. Und weiter heißt es: "Dieser Schritt war selbstverständlich im Vorfeld mit der Fiducia abgestimmt."

'Bi'-Fazit: Halten wir also fest: Grund anzunehmen, der Echttest des VR OnlineBankings sei gefloppt, gibt es nicht. Die Starschwierigkeiten bei der Ethikbank, die als erstes Institut der Genossenschaftlichen FinanzGruppe mit der Umsetzung begonnen hat, wurden im direkten Schulterschluss zwischen der Bank und der Fiducia & GAD dadurch aufgelöst, dass das 'alte' agree21 eBanking neben dem neuen System freigeschaltet wurde. Insofern darf man hoffnungsvoll auf die Realisierung der nächsten beiden Schritte schauen.

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