+++ dpa-Ticker +++ Mittelstandspreis für Jenoptik-Chef Späth
Jena/Düsseldorf (dpa/th) - Der diesjährige 'Deutsche Mittelstandspreis' der Verlagsgruppe 'markt intern' geht an Jenoptik-Vorstandschef Lothar Späth. Der 64-jährige Manager und CDU-Politiker erhalte den Preis vor allem dafür, daß er als Gastgeber einer Talkshow beim Nachrichtensender 'n-tv' "die wirtschaftliche, soziale und soziologische Bedeutung der kleinen und mittleren Betriebe ins rechte Licht gerückt hat", teilte die Verlagsgruppe in Düsseldorf mit. Bisherige Preisträger waren nach Angaben des Verlages unter anderem der frühere Bundespräsident Roman Herzog und der jetzige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD)
... tickert die Deutsche Presseagentur/dpa, sehr geehrte Damen und Herren, die Nachricht vom diesjährigen mittelstandspolitischen Höhepunkt bundesweit an Presse, Funk und Fernsehen. Mit dem seit 1996 nunmehr zum 7. Mal verliehenen 'Deutschen Mittelstandspreis' - an Roman Herzog (2001), Peter Müller (2000), Karel Van Miert (1999), Rainer Brüderle (1998), Otto Wiesheu (1997) und Gerhard Schröder (1996) - rückt 'markt intern' die Belange kleiner und mittlerer Unternehmer ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Gesellen Sie sich zu uns an jenem lauen Spät(h)sommerabend des 11. September 2002, dem Tag der Preisverleihung.
Der malerische Blick auf den Rhein und die Fähre bei Kaiserswerth von der Terrasse des Hotels 'Vier Jahreszeiten' entlohnt die aus allen Teilen Deutschlands zusammenströmenden Gäste für ihre Reisestrapazen. Um 18.15 Uhr versammeln sich die zahlreich erschienenen Mittelständler, deren Vertreter sowie Prominenz aus Politik und Wirtschaft im 'Großen Saal' des Hotels 'Vier Jahreszeiten'. Dort eröffnet 'mi'-Redaktionsdirektor Hans J.M. Manteuffel die Veranstaltung mit einer Schweigeminute im Gedenken an die Opfer der furchtbaren Terroranschläge in den USA am 11. September 2001. "Diese Katastrophe war von Menschenhand gemacht, andere entstehen durch Naturgewalten", schlägt er eine Brücke zu den von der Hochwasser-Katastrophe betroffenen Kollegen und verweist auf die Welle der Solidarität, die gerade Mittelständler auch über die 'mi'-Hochwasserhilfe zeigen.
Oberbürgermeister Joachim Erwin
Die Begrüßung der zahlreichen Gäste und der Preisträger läßt sich 'mi'-Geschäftsführer Hans Bayer nicht nehmen. Er reicht anschließend den Stab an Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin weiter. Erwin, der vor über 30 Jahren die 'mi'-Erstausgaben verteilte und so seine Studienkasse aufbesserte, verweist auf seine Leistungen als Oberbürgermeister: "Wir haben die Grundsteuer abgesenkt und die Gewerbesteuer schon drei Mal. Die derzeit schwierige Lage reißt zwar auch Löcher in unser Stadtsäckel, aber wir werden weiter investieren. Denn gerade mittelständische Unternehmer profitieren von den geplanten 92 Mio Euro Investitionen, die in den nächsten 10 Jahren in die Schulsanierung gesteckt werden, führen sie doch zu über 80% die Arbeiten aus."
"'markt intern' hatte eine charmante Idee: Der Brüderle soll dem Cleverle eine Laudatio halten. Von 'mi' vor die Wahl gestellt, in Berlin bei den Haushaltsberatungen der Fraktion oder beim Mittelstand zu sein, habe ich mich für den Mittelstand entschieden", beginnt Rainer Brüderle, FDP-Parteivize und Träger des 'Deutschen Mittelstandspreises 1998', seine Rede und lobt Prof. Dr. h. c. Lothar Späth und den Mittelstand gleichermaßen: "Die Mittelständler stehen mit ihrem eigenen Geld für ihre Entscheidungen. Deshalb brauchen Sie mehr Entscheidungsfreiheit. Steuerlast und Bürokratie blockieren Sie jedoch. Deshalb ist der Respekt vor dem Mittelstand der zentrale Punkt. Wer bei all den Reglementierungen in Deutschland noch Gewinn macht, der muß besser sein als alle Unternehmer der Welt. Damit Deutschland wieder auf die Beine kommt, brauchen wir vor allem mehr unternehmerische Freiheit. Seit Ludwig Erhard wissen wir, Mittelstand ist vor allem eine Geisteshaltung. Lothar Späth verkörpert diese Sichtweise."
Lothar Späth im Gespräch mit 'markt intern'-Gründer Günter Weber
Vor der Auszeichnung stellt 'mi'-Herausgeber Günter Weber die zukünftige Verantwortung des Preisträgers heraus: "Ob als baden-württembergischer Ministerpräsident, Chef der Jenoptik oder insbesondere Gastgeber in der Diskussionsrunde 'Spät(h) am Abend, stets haben Sie die wirtschaftliche, gesellschaftliche und soziologische Bedeutung des Mittelstandes im Auge gehabt. Mit der Annahme des Preises ruhen auf Ihnen nicht nur Glaube und Hoffnung sondern auch Verpflichtung, der Bedeutung des Mittelstands in Zukunft gerecht zu werden."
(v.l.n.r.) R. Brüderle, P. Müller, G. Weber, L. Späth, H.J.M. Manteuffel, H. Bayer, W. Böhnke
Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller, Träger des 'Deutschen Mittelstandspreises 2000', der an Späth die Urkunde überreicht, macht deutlich, wie er selbst dieser Verantwortung gerecht wird und welche Aufgaben auf einen zukünftigen Bundeswirtschaftsminister warten: "Lebensbedrohende Risiken für den Mittelstand sind Bürokratismus, Regulierungswut und die Bereitschaft, alle Lasten auf den Mittelstand abzuwälzen. Wenn ein junger Mann sich selbständig machen will, müßte er 6.000 Seiten Gesetze lesen. Wir haben im Saarland mittlerweile 40 kg Vorschriften aufgehoben. Dieser Preis ist nicht nur Belobigung sondern auch Verpflichtung. Wir brauchen bundesweit eine Offensive für den Mittelstand, nicht zuletzt, weil die Arbeitsplätze der Zukunft nur im Mittelstand entstehen werden."
(v.l.n.r.) Saarlands Ministerpräsident Peter Müller, Lothar Späth, Rainer Brüderle und 'markt intern'-Herausgeber Günter Weber
Und Lothar Späth, Träger des 'Deutschen Mittelstandspreises 2002' und Wirtschaftsfachmann in Edmund Stoibers Kompetenzteam, zeigt einmal mehr, daß er blitzschnell den wahren Kern einer Sache erkennt. "Hier müsste eigentlich Verpflichtungsurkunde drüber stehen," nimmt er die Auszeichnung entgegen, und führt direkt einige wesentliche Gedanken seiner Mittelstandspolitk aus: "Was kann die Dynamik in einer Gesellschaft bewegen, wenn nicht die Ideen des Mittelstands. Leistungsträger finden Sie vor allem im Mittelstand. Diese Leute arbeiten freiwillig 50 und mehr Stunden, und freuen sich sonntags darauf, daß es Montag wieder losgeht. Deshalb müssen wir den Leistungsgedanken schon von der Schule an stärken, die Entbürokratisierung schaffen und eine Steuerentlastung erreichen. Dem Mittelstand muß mehr aus seinem Gewinn verbleiben, so daß er wieder risikoabdeckendes Eigenkapital bilden kann."
Prof. Dr. h. c. Lothar Späth
Die Auszeichnung Späths und seine Worte stoßen bei den Anwesenden auf ungeteilte Zustimmung: • "Mittelstandsfördernde Aktionen sind immer gut. Daß 'mi' exzellente Mittelstandspolitik betreibt, ist unbestritten. Es freut mich, daß Sie Lothar Späth mit dem 'Deutschen Mittelstandspreis' auszeichnen. Als Baden-Württemberger Bürger habe ich ihn als Ministerpräsident selbst erlebt. Ein Mann der Tat, der kleine Betriebe persönlich unterstützt hat, ohne auf die Pressewirksamkeit zu schielen. In der jetzigen Situation brauchen wir in Deutschland Taten. Worte reichen längst nicht mehr" (Intersport-Vorstand Klaus Jost • "Dem Kuratorium um 'markt intern' ist es wieder gelungen, würdige Preisträger zu finden und auszuzeichnen. Mit der herausragenden Veranstaltung wurden einmal mehr die berechtigten Interessen des Mittelstandes zur richtigen Zeit ins Licht einer breiten Öffentlichkeit gerückt" (Karl Philippi/Präsident des Europaverbandes der Selbständigen) • "Lothar Späth führt die beeindruckende Riege der Träger des Deutschen Mittelstandspreises von Roman Herzog, Peter Müller, Karl Van Miert, Rainer Brüderle und Gerhard Schröder nahtlos fort. Dazu kann man den diesjährigen Preisträgern einerseits und 'markt intern' andererseits nur gratulieren" (Peter Murmann, Vizepräsident des Bundes der Selbständigen/BDS).
Hotel 'Vier Jahreszeiten'/Düsseldorf - Verdienste um den Mittelstand hat sich auch der diesjährige Kustos des mittelständischen Unternehmertums Werner Böhnke, Vorstandsvorsitzender der WGZ-Bank, erworben wie der Laureat und Kustos 2001 Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, ausführt: "Beharrlichkeit, Treue und Verläßlichkeit sind die Konstanten im Leben des Westfalen Werner Böhnke. Er hat sein Geschäft von der Pike auf gelernt und blieb dem Genossenschaftsgedanken immer verhaftet. Für den Ausgleich zwischen den Bedürfnissen des Mittelstandes und den Geschäftsinteressen der Banken brauchen wir heute einen Kustos als Wächter nötiger denn je. Dem wird Werner Böhnke gerecht." Bei Überreichung der Urkunde führt 'mi'-Redaktionsdirektor Uwe Kremer aus: "Während Großbanken sich vom Mittelstand ab- und dem internationalen Investment-Banking zuwandten, hat Werner Böhnke gezielt und bodenständig die WGZ und die mit ihr zusammenarbeitenden Volks- und Raiffeisenbanken auf den Mittelstand ausgerichtet."
(v.l.) Mario Ohoven, Werner Böhnke, Uwe Kremer
Werner Böhnke, Vorstandsvorsitzender der WGZ-Bank - Kustos des mittelständischen Unternehmertums 2002 In seiner Rede beweist der frischgebackene Kustos Werner Böhnke einmal mehr seine zutiefst mittelständische Überzeugung: "Die Banken müssen lernen, sich stärker in die Rolle des mittelständischen Kunden zu versetzen. Nur wenn ich als Banker meinen Beitrag leiste, den Unternehmer als Kunde der Bank erfolgreich zu machen, mach ich die Bank langfristig erfolgreich. Wie die Höchstzahlen bei Pleiten zeigen, ist das wirtschaftliche Klima rauher geworden. Gerade wo hier so viele Politiker versammelt sind, muß ich darauf hinweisen, daß das wirkliche Problem in den Rahmenbedingungen liegt. Die Unternehmer werden zu kostenlosen Erfüllungsgehilfen des Staates gemacht. Sie müssen verwalten, kontrollieren, berechnen und abführen und mit dem neuen 'Steuerverkürzungsbekämpfungsgesetz' werden sie sogar noch zum Steuereintreiber gemacht. Wir als Bank reden nicht nur über, sondern auch mit dem Mittelstand. Als Kustos werde ich noch einen Schlag drauflegen. Ich werde als Vorstandsvorsitzender der WGZ-Bank daran festhalten, den Mittelstand zu unterstützen und zu fördern, denn das ist mein Auftrag und meine Überzeugung."
Anerkennung erfolgt von Prof. Dr. Eberhard Hamer, Präsident Deutsche Mittelstandsstiftung e.V. aus berufenem Munde: "Der Mittelstand braucht bessere Rahmenbedingungen und Persönlichkeiten, die sich kraftvoll und unnachgiebig für seine Interessen einsetzen. In dieser Verantwortung steht insbesondere der Kustos des mittelständischen Unternehmertums, der darüber zu wachen hat, daß die notwendigen Bedingungen geschaffen und erhalten werden. Ich stehe zu dieser Verantwortung und bin mir sicher, daß auch der Kustos 2002, Herr Werner Böhnke, die notwendige Entschlossenheit und Durchsetzungskraft zeigt und sich der heutigen Auszeichnung würdig erweist."
Hotel 'Vier Jahreszeiten'/Düsseldorf - Während in den Medien wenigen Konzernen viel Platz gewidmet wird, finden die über 95 % kleinen und mittleren Unternehmen kaum Raum in der Öffentlichkeit. Anders ist die Sache aber bei dem Träger des 'Journalistenpreises 2002', Harald Posny, über den Vorjahrespreisträger Hans Werner Conen nur lobende Worte findet: "Wirtschaftsjournalismus ist eine spannende Sache. Man verblüfft das Publikum, indem man die Wahrheit über ganz konkrete Sachverhalte sagt, z.B. über von der Politik mit Bürokratie und Steuern terrorisierte Einzelhändler. Wir wissen nicht, ob Harald Posny, der Journalist, jetzt nicht lieber in seiner Redaktion einen Artikel über den Mittelstand tippt. Nach alldem muß sich das Preiskomitee fragen lassen, warum Harald Posny erst jetzt geehrt wird." 'mi'-Redaktionsdirektor Axel Prümm ergänzt, daß "in diesem Jahr das Original, der Mann der die Feder schwingt, ausgezeichnet wird."
Journalistenpreis 2002: 'Die Welt'-Wirtschaftsredakteur Harald Posny "Wenn nur ein Teil der Aufmerksamkeit des neuen Marktes dem Mittelstand zu Teil geworden wäre, ging es diesem heute besser. Aber die Themen des Mittelstands werden immer wichtiger, ob die Fragen des Einzelhandels wie FOC oder Serviceleistungen, der Steuer- und Abgabenlast oder des grauen Kapitalmarktes. Aus der Vielfalt der 'mi'-Redaktionen hole ich mir wertvolle Anregungen. Aber manchmal ist es immer noch schwieriger die Stammredaktion in Berlin zu überzeugen, als die Leser", berichtet Harald Posny.
"Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. In ihm finden die meisten Menschen Arbeit und Lohn. In den Medien werden mittelstandspolitische Themen hingegen nur stiefmütterlich behandelt. Deshalb ist es richtig und wichtig, daß 'markt intern' ein Zeichen setzt und Journalisten dafür auszeichnet und ermuntert, daß sie dem Mittelstand mehr und mehr Zeilen und Seiten in ihren Veröffentlichungen einräumen. Harald Posny ist ein hervorragender Vertreter seiner Zunft und würdiger Preisträger", bezieht Michael Auler, Geschäftsführer Unternehmer Initiative Mittelstand, Stellung.
Hotel 'Vier Jahreszeiten'/Düsseldorf - "Seit über 20 Jahren gibt es einen gnadenlosen Verdrängungswettbewerb im Handel", beschreibt 'mi'-Redaktionsdirektor Rolf Koehn die Ausgangslage, die zum Zusammenschluß der IMM führte: "Vor 15 Jahren hat eine Gruppe Markenartikler erkannt, daß dieser Konzentrationsprozeß die Existenzgrundlage von Fachhandel und Fachhandwerk vernichtet. Die Unternehmerinitiative IMM war geboren. Heute gehören ihr 19 Unternehmen an, u.a. Duscholux, Grohe, Viessmann, Gerling, die mit einer Million Kunden aus Fachhandel und Fachhandwerk vertrauensvoll zusammenarbeiten."
Getreu dem Motto 'Gemeinsam sind wir stark' bieten sich auch dem Mittelstand Chancen für Zusammenschlüsse. Zentraler Gedanke des 'mi'-'Kooperationspreises des Deutschen Mittelstands' ist daher folgerichtig, positiven Beispielen ein Forum zu geben und somit die Anregung an mögliche Nachahmer weiterzuleiten. Wie der Mittelstand auch von Industrie-Zusammenschlüssen profitiert, erläutert IMM-Geschäftsführer Bernd Lesmeister:
"Die herstellergestützte Mittelstands-Empfehlung ist ein Instrument, das von den IMM-Mitgliedern seit Jahren genutzt wird. All diese sind Kundenclubs, bei denen die Hersteller noch enger mit ihren mittelständischen Kunden zusammenarbeiten. Der Kooperationspreis ist der externe Beweis dafür."