Pressemitteilungen 'k-mi'-Verlag

Visionen eines scheidenden Sparkassen-Präsidenten

Im Rahmen der eher nüchternen Halbjahres-Bilanz 'seiner' 68 Sparkassen im Sparkassenverband Westfalen-Lippe ließ sich dessen scheidender Präsident Dr. Rolf Gerlach gestern in Düsseldorf eine sehr klar analysierte Vision über die Gestaltung der zukünftigen Sparkassen-Organisation entlocken:

Zunächst: Gerlach sieht derzeit sowohl im Versicherungsbereich kaum Ansätze dafür, dass sich die Provinzial-Versicherungen weiter zusammenschließen und schließt eine ähnliche Entwicklung (aus unterschiedlichen Gründen – einerseits wg. der juristischen Schwierigkeiten, die eine massive Änderung bestehender Staatsverträge voraussetze und andererseits wg. der fachlichen Schwierigkeit, die Bestände zwecks Kompatibilität zu bewerten) auch für den Bereich der sparkasseneigenen Landesbausparkassen (LBS) in naher Zukunft aus.

Völlig anders sieht Gerlach allerdings den Bereich der Landesbanken-Organisation. Zunächst stellt Gerlach fest, dass es bereits einschneidende Veränderungen gegeben habe. WestLB, Landesbank Rheinland-Pfalz, SachsenLB (er vergaß dabei die LBB) seien bereits aufgelöst, bzw. verschmolzen. Bei der Bremer Landesbank rechne er bis Ende 2016 und bei der HSH Nordbank bis Ende 2018 mit weiteren Veränderungen und Anpassungen. Im Übrigen äußerte Gerlach folgende Vision: Unter dem Dach einer Deutschen Girozentrale mit einer "zusammengeschobenen" DekaBank und der Helaba, mit dem Unterbau von zwei rechtlich selbständigen Instituten Frankfurter Sparkasse und Berliner Sparkasse, sowie der "starken" Berlin Hyp.

Ähnliche Gedanken hatte bereits zum Zeitpunkt seines Ausscheidens Helaba-VV Hans-Dieter Brenner geäußert, war dann allerdings von dieser revolutionären Idee wieder abgerückt. Gerlach indes erklärte auf Befragen von 'Bank intern', diese Vorstellung innerhalb der Organisation bei jeder Gelegenheit kundzutun. Dass DSGV-Präsident Georg Fahrenschon ähnliche Gedanken vermissen lasse, sei, so Gerlach, darauf zurückzuführen, dass er von seinen Wählern keinen Auftrag erhalten hätte, Derartiges zu propagieren. Daher lasse er es.

Düsseldorf, 3. August 2016, 13:00 Uhr

Teilen Sie diese Neuigkeit in Ihrem Netzwerk