In der ‚vt‘-Ausgabe vom 30.07.2024 stellten wir Ihnen die von Canada Life beauftragte und vom Marktforschungsunternehmen YouGov Deutschland GmbH durchgeführte internationale Befragung zur Verbreitung und Auswirkungen von Finanzberatung vor. Zudem lieferten wir Ihnen erste Ergebnisse der unter insgesamt 7.348 Personen in den 6 Ländern mit den Stichprobengrößen ++ Deutschland n = 2.063 ++ Großbritannien n = 1.078 ++ USA n = 1.065 ++ Kanada n = 1.061 ++ Irland n = 1.041 ++ Niederlande n = 1.040 durchgeführten Befragung.
Im Durchschnitt aller Länder haben 46 % schon einmal eine persönliche Finanzberatung zu den Themen Altersvorsorge, Finanzen und finanzielle Vorsorge in Anspruch genommen, wobei in den beiden Provisionsverbotsländern Niederlande (mit 44 %) und Großbritannien (mit 33 %) die geringsten Beratungsquoten vorliegen. Ebenso zeigt sich im internationalen Querschnitt eine große Kluft beim Altersvorsorge-Sparen, bei denen die beiden Provisionsverbotsländer (Niederlande mit 39 % und das Vereinigte Königreich mit 35 %) die Schlusslichter bilden. Eine klare Aussage erbringt die Umfrage zur Bedeutung einer persönlichen Finanzberatung, die bei allen Ländern identisch ist: Bürger mit Finanzberatung sparen deutlich häufiger fürs Alter als solche ohne (vgl. Teil 1 in ‚vt‘ 31/24). Doch wieviel wird gespart und zeigen sich auch hier deutliche Unterschiede? Dem ist Canada Life mit der Frage nachgegangen, wie hoch die monatliche Investition in eine private Altersvorsorge ist.
Im Durchschnitt aller Länder werden monatlich 229 € investiert (siehe Grafik). Mit 252 € sparen US-Amerikaner am meisten, knapp dahinter die Iren mit 245 €. Ein breiteres Mittelfeld bilden Kanada mit einer monatlichen Sparrate von 234 €, Deutschland mit 226 € und Niederlande mit 221 €. Weitaus weniger sparen die Briten mit nur 180 € monatlich. Die Differenz zum Drittletzten ist bei den Niederlanden gering, im Ergebnis liegen aber erneut die beiden Provisionsverbotsländer hinten: Da, wo der Gesetzgeber die Beratung und Vermittlung gegen Provision 2013 verboten hat, wird weniger in die private Altersversorgung gespart als in den Ländern, in denen der Kunde weiterhin auf die Provisionsberatung zugreifen kann.
Macht es bei der Höhe der Sparrate einen Unterschied, ob eine persönliche Finanzberatung erfolgte oder die Investition ohne eine solche erfolgt? Auch hier resultiert eine Aussage, die bei allen Ländern identisch ist: Bürger mit Finanzberatung sparen mehr fürs Alter! US-Amerikaner mit persönlicher Finanzberatung sparen 258 €, ohne Beratung 241 €. Ähnlich groß ist die Differenz bei Iren, mit Beratung werden 249 € investiert, ohne 233 €. Bei Kanadiern ist der Unterschied mit 249 € zu 206 € sehr groß, in Deutschland dagegen mit 226 € zu 225 € sehr klein.
Ebenso ist die Differenz in den Niederlanden bei 222 € zu 219 € gering, während im Vereinigten Königreich der Unterschied am deutlichsten ist: Befragte mit persönlicher Finanzberatung investieren monatlich 218 €, ohne Beratung nur 151 € und damit über 30 % weniger. YouGov befragte die Teilnehmer auch zu ihrer Informiertheit. Wie gut schätzen die Befragten ihren eigenen Wissenstand zu verschiedenen Möglichkeiten, für das Alter zu sparen, ein? Im Durchschnitt aller Länder bewerten 32 % ihren Wissensstand als sehr gut und eher gut, 37 % sehen diesen mittelmäßig und für sehr schlecht und eher schlecht votieren 24 %. Aussagekräftig ist ein Blick in die Tiefe, wie diese Einschätzung bei Teilnehmern mit und ohne Beratung aussieht.
Klares und identisches Ergebnis für alle Staaten: Unter denjenigen, die beraten wurden, schätzen deutlich mehr Menschen ihren Wissenstand als sehr gut oder gut ein. Auf die einzelnen Länder bezogen ergeben sich Unterschiede, aber immer die gleiche Aussage: ++ In den USA sehen sich 56 % der Befragten, die eine persönliche Finanzberatung zu den Themen Altersvorsorge, Finanzen und finanzielle Vorsorge in Anspruch genommen haben, sehr gut/eher gut informiert, bei denjenigen ohne Beratung nur 22 % ++ Bei den Iren sind es 47 % zu 19 % ++ Unter den befragten Briten schätzen 48 % der Beratenen ihren Wissensstand sehr gut/eher gut ein, bei denjenigen ohne Beratung nur 23 % ++ In Deutschland sind es 45 % gegenüber 21 % ++ Ähnlich in Kanada mit 43 % und 17 % ++ In den Niederlanden ist die Differenz mit 16 Prozentpunkten, 37 % gegenüber 21 %, mit Abstand am geringsten. Ein Grund dafür ist nicht ersichtlich.
Wie zufrieden oder unzufrieden sind die Bürger damit, wie sich ihre private Altersvorsorge entwickelt hat? Welche Zufriedenheits-Unterschiede gibt es in Abhängigkeit davon, ob dem Investment eine persönliche Beratung zugrunde lag oder ohne eine solche investiert wurde? Zeigen sich signifikanten Unterschieden in den Ländern mit Beratung und Vermittlung gegen Provision und mit Provisionsverbot? Dazu mehr in Teil 3 in der ‚vt‘-Ausgabe der kommenden Woche.
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