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SALIA: Einstieg des DEMV mit Hg ist herber Schlag für Aruna-Partner

Am 06.10.2022 konnten Partner des Maklerpools Aruna GmbH am „Online-Event“SALIA®-Anwendertag 2022‘ teilnehmen. Bei vielen SALIA-Anwendern war die Vorfreude entsprechend groß, dort die neuesten Infos und möglichen Anpassungen der bereitgestellten IT zu erfahren. Schließlich wirbt SALIA mit den Vorteilen eines unabhängigen Maklerverwaltungsprogramms, zu dem u. a. gehören ++ CRM, Bestandsverwaltung ++ Anbindung zu namhaften Vergleichsrechnern und Branchensoftware ++ BiPRO-Anbindungen zu gängigen Gesellschaften und ++ Effizienz durch Automatisierung.

Aruna-Partner hörten von ihrem Pool auch gerne die bisherige Beteuerung, dass man die Vermittler bei der Software, die bisher von der SQL Projekt AG bereitgestellt wurde, nicht fessele. Doch an der Stelle müssen wir tiefer einsteigen, denn zum 13.09.2022 gliederte SQL seinen Teilgeschäftsbetrieb SALIA® in die neu gegründete SALIA Software GmbH & Co. KG aus, womit auch die mit den Vermittlern abgeschlossenen Miet- bzw. Support-Verträge im Paket in die neue Gesellschaft eingebracht wurden.

So richtig problematisch an dieser Nacht-und-Nebel-Aktion ist allerdings, dass im Zuge der SALIA-Neugründung nun der Deutsche Maklerverbund (DEMV) an Bord genommen wurde. Dabei steht nicht im Vordergrund, dass Karsten Allesch, Geschäftsführender Gesellschafter der DEMV, nun auch Geschäftsführer der neuen SALIA Software GmbH & Co. KG ist.

Die Brisanz liegt vielmehr darin, dass der Private-Equity-Investor Hg, der auch den Maklerpool Fonds Finanz mehrheitlich übernommen hat (vgl. ‚vt‘ 50/21), kürzlich bei der DEMV eingestiegen ist (vgl. ‚vt‘ 40/22) und dort das Ziel formuliert wurde, dass das seitens DEMV aufgebaute Maklerverwaltungsprogramm ‚Professional works„zur führenden unabhängigen Technologieplattform“ ausgebaut werden soll.

Können dann SALIA-Anwender und damit insbesondere Aruna-Partner bei auf dem Markt bestehender Ressourcen-Knappheit an IT-Entwicklern überhaupt noch darauf vertrauen, dass das MVP SALIA gepflegt, supportet und weiterentwickelt wird? Unklar für die Zukunft bleibt auch:

Was passiert mit dem eigenen Kundenbestand, der angeblich gesichert auch auf dem eigenen Vermittler-Rechner liegt und sich von dort zu einem anderen Anbieter übertragen lassen soll? Auf dem SALIA®-Anwendertag wurden die Aruna-Partner nicht schlauer, im Gegenteil, wie ‚vt‘ aus Teilnehmerkreisen zu hören bekommt:

„Der Anwendertag war eine komplette Verkaufsveranstaltung vom DEMV. Ein Großteil der Teilnehmer hat sich wahnsinnig aufgeregt, was sich im Chatverlauf zeigte. Nach einer kurzen Einleitung wurde gleich auf die ‚Verkaufsveranstaltung‘ umgeschwenkt. Der Frust bei den Anwendern war entsprechend groß, denn auf die eigentlichen Fragen gab es keine Antworten“, klagt ein Versicherungsmakler gegenüber ,vt‘.

Erfolgte die werbliche Form der Veranstaltung in Absprache mit dem Pool? Aruna-Unternehmensnachfolger Christopher Kluwe teilt uns dazu mit: „Selbstverständlich ist es nicht in unserem Interesse, wenn auf dem Salia-Anwendertag für einen Mitbewerber geworben wird. Wir haben im Vorfeld einen Wunsch zum Inhalt des Anwendertags geäußert, da die ursprüngliche Tagesordnung aus der Zeit vor der Übernahme stammte. Darüber hinaus fand keine Absprache von Inhalten statt.“ Ein Veranstaltungsteilnehmer äußert gegenüber ‚vt‘ den Verdacht: „SALIA-Nutzer werden vermutlich bald auf DEMV umschwenken ‚müssen‘.“

Dafür spricht, dass es unwahrscheinlich sein dürfte, dass SALIA die bisherige Manpower weiterhin in das alte Projekt fließen lässt, da man gemeinsam mit dem DEMV zu neuen Ufern aufbrechen will. Konkret also ‚Professional works‘, bei der der Anwender entscheiden können soll, ob er eine Direktanbindung oder einen Pool bei seiner Geschäftsabwicklung nutzt. Aus dem MVP heraus soll zukünftig der Weg über mehrere Pools offenstehen.Der erste bereitgestellte Pool dürfte Fonds Finanz als Schwestergesellschaft des neuen Konstrukts sein. Könnte Aruna dann als einer der weiteren Pools folgen?

Wie positioniert sich Aruna, wird dieses Vorhaben unterstützt? „Die Frage stellt sich uns in der Form nicht. Unsere Schnittstellen stehen allen Marktteilnehmern offen – auch neue Schnittstellen werden wir öffentlich anbieten. Inwiefern diese von der Salia Software GmbH & Co. KG – oder auch jedem anderen Softwarehaus – implementiert und genutzt werden, können wir nicht beeinflussen. Darüber hinaus sind wir unserer Maklerschaft verpflichtet – fordert ein hinreichend großer Anteil derer die Anbindung an ein System, wollen wir uns diesem Wunsch nicht widersetzen. Steht eine solche Forderung seitens der Makler nicht im Raum, werden wir weiterhin nicht anlasslos Entwicklungsarbeit leisten“, so Kluwe.

‚vt‘-Fazit: Aruna ist mit der Ausgliederung von SALIA® und insbesondere der Entwicklung mit den Gesellschafterverhältnissen der neuen GmbH auf dem falschen Fuß erwischt worden und sucht nun aus verständlichen Gründen nach Antworten auf die Marktveränderungen. Warum Aruna an der Zusammenarbeit mit SALIA dennoch festhält, auch wenn man vom Agieren des Geschäftspartners derzeit wenig begeistert sein dürfte, wird ,vt’ exklusiv für Sie aufarbeiten.

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